FRANKFURT/MAIN. Zwei Frankfurter Stadtverordnete der Freien Wähler sind am vergangenen Sonntag von Unbekannten angegriffen worden. Die Täter stammen vermutlich aus dem linksextremen Milieu.
Hintergrund war eine Gedenkveranstaltung zum 65. Jahrestag der Bombardierung Frankfurts. Hierzu hatten sich die Freien Wähler an einer Gedenkplatte in der Altstadt am Technischen Rathaus versammelt und Kerzen aufgestellt.
Aufgrund von Protestaufrufen der Antifa Frankfurt im Internet war auch die Polizei vor Ort. Dennoch gelangten einige Gegendemonstranten auf den Platz, wo sie die Gedenkveranstaltung störten. Nach einem Bericht auf dem linksextremen Internetportal „Indymedia” bewarfen die Angreifer die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung sowie die Polizei mit Kerzen. Die Freien Wähler beendeten daraufhin die Veranstaltung vorzeitig.
Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung
Aufgrund des Vorfalls wurden die beiden Stadtverordneten der Freien Wähler im Frankfurter Römer, Wolfgang Hübner und Hans-Günter Müller, nach der Veranstaltung von der Polizei zu ihren Fraktionsräumen im Rathaus begleitet. Als sie diese wieder verließen, wurden sie unvermittelt von mehreren vermummten Personen angegriffen. Während Hübner ins Rathaus flüchten konnte, wurde der 61 Jahre alte Lokalpolitiker Müller durch Tritte und Schläge im Gesicht verletzt.
Die Freien Wähler bezeichneten den Vorfall als „Angriff auf die politische Kultur in Frankfurt“. Wer eine friedliche Gedenkveranstaltung nicht tolerieren, sondern unter Einsatz von Gewalt verhindern wolle, handle kriminell und schließe sich aus dem Kreis demokratischer Kräfte aus.
In der Nacht zu Montag kam es zudem zu einem weiteren Vorfall. Unbekannte sprühten die Parole „Hier wohnt ein Nazi“ an Müllers Wohnhaus in Eschersheim. Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung. (krk)