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Streit um Boykottaufruf gegen Israel

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Ratsherr_Hermann_Dierkes
Linkspartei-Politiker Hermann Dierkes Foto: Stadt Duisburg

DUISBURG. Für scharfe Kritik hat der Duisburger Oberbürgermeisterkandidat der Linkspartei, Hermann Dierkes, mit seiner Forderung gesorgt, gegen Israel vorzugehen: „Jeder kann zum Beispiel durch den Boykott von israelischen Waren dazu beitragen, daß der Druck für eine andere Politik verstärkt wird“, sagte das Duisburger Ratsmitglied auf einer Wahlveranstaltung in Hamborn.

Dies hatte zu Protesten von jüdischen Organisationen geführt. Der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden (ZdJ), Dieter Graumann, bezeichnete Dierkes’ Äußerungen gegenüber der Bild-Zeitung als „Israel-Haß“, der aus der DDR käme und durch die Linkspartei „vor allem im Westen Deutschlands gepflegt“ werde. Die deutsch-israelische Gesellschaft forderte Dierkes Rücktritt, ihr stellvertretender Vorsitzender, Werner Jurga, nannte Dierkes wiederholt einen „Antisemiten“.

Auch politische Parteien greifen den Linkspartei-Kandidaten an. „Wer mit solchen antiisraelischen Äußerungen Wahlkampf macht, stellt sich außerhalb der demokratischen Spielregeln“, sagte der SPD-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen, Mike Groschek.

„Die Linke“ nicht besser als Rechtsextremisten

Ähnlich äußerte sich sein Amtskollege in der CDU, Hendrik Wüst: So zeige die Linke im Bundesland „immer öfter ihre wahre, extremistische Fratze“, zitiert ihn die WAZ-Mediengruppe. „Die Israelfeindlichkeit der Linken steht der von Rechtsextremisten in nichts nach.“

„Klar bekommt so eine Geschichte leicht einen Beigeschmack“, verteidigte Dierkes in der gleichen Zeitung seine Aussagen, bekräftigte diese aber. Rückendeckung erhält Dierkes dabei von seiner eigenen Partei. Der kurdischstämmige Politiker Hüseyin Kenan Aydin, der für die Linke im Bundestag sitzt, verteidigte Dierkes: „Er setzt sich seit Jahrzehnten mutig für soziale Gerechtigkeit, gegen Rassismus und für internationale Sicherheit ein.“

Ungefähr ein Drittel der Duisburger besaßen laut dem Sozialbericht für 2008 einen Einwanderungshintergrund.

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