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Marc Jongen, ESN Fraktion

Kultur rüberbringen

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Die türkische Tageszeitung Sabah, die seit 2006 auch in Deutschland erscheint, jubilierte: „Mit einem Pilotprojekt will das Landratsamt München die Integration von türkischen Mitbürgern verbessern“, freuten sich die Blattmacher. Dazu lernten nun zwanzig Behördenbeschäftigte Türkisch. Dabei gehe erstmals „die Initiative, Organisation, Durchführung sowie Finanzierung komplett vom Landratsamt“ aus. Hinter dem Projekt steht der Integrationsbeauftragte Ali Danabas. Der ehemalige Redakteur, der in Münster und Ankara studiert hat, vertritt seit knapp einem Jahr die Belange der knapp zwölf Prozent Ausländer im ländlichen Gebiet um die Landeshauptstadt. Davon hat er sich besonders der 4.600 Türken unter den 37.000 Migranten angenommen, deren Sprachbarrieren er mit türkischsprachigen Angeboten entgegenkommen möchte wie zuletzt mit einer speziellen Broschüre für türkische Senioren. Die Anregung für die „interkulturelle Schulung“ will Danabas vom Jugendamt bekommen haben, wo die Mitarbeiterin Karin Wiewiorra-Schmitz „die erlebte Höflichkeit von türkischen Familien bei Hausbesuchen“ gern „ein Stück weit zurückgeben“ wollte. Dazu haben nun zwanzig Mitarbeiter an zwei Tagen Türkisch gelernt. Landratsamt-Sprecherin Christine Spiegel betont, daß es aber weniger um Spracherwerb gehe, sondern eher darum, daß „die Kultur rübergebracht“ werde oder Namen korrekt ausgesprochen. Da ein Termin am vergangenen Samstag stattfand, hat sich die Masse der 650 Amtsmitarbeiter noch zurückhaltend gezeigt. Falls sich im Umgang mit Türken aber Verbesserungen einstellen sollten, will man das Projekt auf jeden Fall ausbauen.

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