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Genosse „Feuer frei!“

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Der Satan erscheint nur, wenn man ihn persönlich anruft. Lucifero hingegen ist immer präsent. Zumindest, wenn es „gegen Rechts“ geht. Der Sproß eines sizilianischen Vaters soll eigentlich in Thüringen die Geschäfte des Vize-Landesleiters der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wahrnehmen, doch in die Schlagzeilen gerät Angelo Lucifero seit mehr als zehn Jahren lediglich als Racheengel der Antifa, jüngst weil er auf einen „rechten“ Demonstranten geschossen hat (JF 13/07). „Rechtsextremisten“ ortet der aus Hessen stammende Gewerkschaftsfunktionär, Jahrgang 1954, überall. Selbst eine Gedenkstunde überlebender Opfer des Vernichtungsbombardements auf Dresden 1945 ist für ihn der Tatort von „Revisionisten“ und „Revanchisten“. Folgerichtig unterzeichnete Lucifero 2005 den Appell „Keine Träne für Dresden!“ Auf Demonstrationen ist der ehrenamtliche Sprecher der linksextremen Landesarbeitsgemeinschaft Antifa/Antira (LAG) omnipräsent. Seine Kontakte zur PDS sind innig, eine vom Verfassungsschutz beobachtete linksradikale Flüchtlingshelferin residiert unter der Adresse seiner Dienststelle. Anetta Kahane, die 2002 für die PDS als Ausländerbeauftragte in Berlin vorgesehen war, aber über ihre Stasi-Verstrickungen stolperte, zählt zu den bevorzugten Referenten in Luciferos LAG. Durch Sprüche wie „Polen muß bis Frankreich reichen“ sucht Angelo Lucifero, Aufmerksamkeit zu erregen. Als Verfasser der Thüringer Antifa Nachrichten stellte er jahrelang „Rechtsradikale“ an den Pranger – gelegentlich derart an der Wahrheit vorbei, daß ihn das Landgericht Erfurt zu einem Widerruf in mehr als zwanzig Punkten verurteilte. In letzter Zeit rastet Lucifero manchmal aus. Als er sich unlängst auf dem Erfurter Anger-Platz inmitten von neunzig Demonstranten durch angebliche NPD-Sympathisanten belästigt fühlte, griff er zur Waffe, feuerte mehrere Schüsse aus einer Schreckschußpistole und verletzte einen der Jugendlichen im Gesicht. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Während über hundert Gewerkschafter aus ganz Deutschland schriftlich ihr „Bravo!“ für Luciferos Tat bekundeten, gehen einige Gesinnungsgenossen auf vorsichtige Distanz. „Bei friedlichen Demonstrationen haben weder Waffen noch Attrappen von Waffen etwas zu tun“, moniert etwa Bodo Ramelow, PDS-Bundestagsmitglied aus Thüringen. Verdi-Landeschef Thomas Voß lobt zwar ausdrücklich das antifaschistische Engagement seines Vizes, erklärt indes: „Das muß aber im rechtlich einwandfreien Rahmen bleiben. Wir können und wollen uns nicht der gleichen Mittel bedienen, wie man sie im rechtsradikalen Raum kennt.“ Lucifero hingegen beruft sich auf sein Notwehrrecht. Im Netz tummelt sich Genosse „Feuer frei!“ unter dem Pseudonym „Malatesta“. Ein wohlklingender Name. Überdies erinnert er an den Tyrannen von Rimini, Sigismondo Malatesta. Wegen seiner zügellosen Gewalttätigkeit wurde er 1463 von Papst Pius II. exkommuniziert.

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