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Die Rütlischule geht baden

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Die Rütlischule geht baden

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Am Eingang des Schwimmbades wartet eine Überraschung: „Haben sie ein Messer oder einen anderen scharfen Gegenstand dabei?“ fragt der Mann mit dem roten Hemd auf dem „Sicherheit“ steht, freundlich aber bestimmt jeden, der das Freibad im Berliner Bezirk Pankow betritt. Das Bad im ehemaligen Ostteil der Hauptstadt ist eine pittoreske Mischung aus maroden Überbleibseln der DDR-Freizeitkultur und modernem Spaßbad. Aufgesprungene Betonplatten und renovierungsbedürftige Buden aus Vor-Wendezeiten stehen im scharfen Kontrast zur aufwendigen Badelandschaft mit drei spektakuläreren Wasserrutschen. Seit einigen Tagen hat das Bad eine weitere Attraktion zu bieten: In Pankow wird unter Polizeischutz gebadet. Dabei schaut nicht etwa gelegentlich der „Kontaktbeamte“ des benachbarten Polizeireviers nach dem Rechten. An die zwanzig Beamte der Bereitschaftspolizei sichern zeitweise in voller Ausrüstung mit Schußwaffe und Schlagstock das weitläufige Gelände ab – Polizeihunde und Gulaschkanone inklusive. Ihre Aufgabe ist es nicht, Taschendieben das Handwerk zu legen. Die Polizisten sichern das Bad vor der Gewalt ausländischer Jugendbanden. Der Auslöser für den ungewöhnlichen Einsatz der Ordnungshüter liegt zwei Wochen zurück. Am Nachmittag des 15. Juli hatten bis zu 200 Jugendliche arabischer und türkischer Herkunft auf dem Gelände Angst und Schrecken verbreitet. Sie demolierten die Einrichtung, rissen Absperrseile und Halterungen aus den Verankerungen und trieben die Badegäste schließlich zur Flucht. Erst als die vom hilflosen Personal herbeigerufene Polizei eintraf, konnte dem Spuk ein Ende bereitet werden und das Bad von den Randalierern geräumt werden. Laut, besitzergreifend und aggressiv Der Vorfalle erinnert unwillkürlich an die Rütlischule im Berliner Bezirk Neukölln. Hier hatte Anfang des Jahres das Lehrerkollegium vor der Gewalt der meist ausländischen Schüler öffentlichkeitswirksam kapituliert. Mit dem Ergebnis, daß die Polizei für einige Tage vor dem Schultor Stellung bezog. Anders als Neukölln ist Pankow nicht gerade für einen hohen Anteil von Einwohnern mit „Migrationshintergrund“ bekannt. Die Polizei vermutet daher, daß die Jugendlichen vor allem aus dem Nachbarbezirk Wedding kommen. Der traditionsreiche Arbeiterbezirk hat einen Ausländeranteil von gut 33 Prozent. Seitdem das Bad vor sechs Jahren zu einem Spaßbad ausgebaut worden ist, hat es sich zu einem Anziehungspunkt für zumeist männliche ausländische Jugendliche entwickelt. Der hohe Anteil von ausländischen Jugendlichen unter den Badegästen ist auffällig. Auch wenn es unter den Augen der hochgerüsteten Polizei nicht mehr zu offener Gewalt kommt, bleiben die Probleme. Die ausländischen Jugendlichen treten im Gegensatz zu den anderen Badegästen meist in Gruppen auf. Sie verhalten sich laut, besitzergreifend und aggressiv. Den anderen Badegästen verweigern sie zumeist genau das, was sie immer wieder für sich selbst einfordern – „Respekt“. Ihre ethnische Herkunft ist ihnen immens wichtig. Häufig, etwa in der Warteschlage vor den Rutschen, versichern sie sich gegenseitig, daß sie „Araber“ „Libanesen“ oder „Türken“ seien. Selbst unter der Dusche nötigt eine Gruppe Ausländer einem verängstigen deutschen Halbwüchsigen ab, seine Nationalität zu offenbaren. Die Polizei wird früher oder später wieder aus dem Schwimmbad abziehen – die aggressiven ausländischen Jugendlichen werden dem Bad erhalten bleiben. Es gehört daher nicht viel Phantasie dazu, daß sich das Schwimmbad dann schnell wieder zu einer „No-Go-Area“ für all jene entwickeln wird, die einfach nur eine Abkühlung suchen.

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