Im sachsen-anhaltinischen Halle an der Saale ist es vergangenen Donnerstag zu Ausschreitungen gekommen. Eine Studentenverbindung hatte den JF-Chefredakteur Dieter Stein zu einem Gastvortrag öffentlich eingeladen. Thema: „Die Geschichte der JUNGEN FREIHEIT“. Während der Vortrag auf dem Verbindungshaus ungestört verlief, wurde das Auto von Dieter Stein schwer demoliert, Front-, Heck- und zwei Seitenscheiben durch Pflastersteine zertrümmert. Alarmierte Anrufer benachrichtigten die Polizei. Ein weiteres Auto eines Unbeteiligten wurde von den mutmaßlich linksextremen Tätern ebenfalls schwer beschädigt, vermutlich weil es ebenfalls ein auswärtiges Kennzeichen hatte. Die 250.000-Einwohnerstadt Halle hat sich nicht erst jetzt – im medialen Winschatten von Göttingen – zu einer Hochburg linksextremer Chaoten gemausert. Laut Verfassungsschutzbericht des Landes ist Halle sogar einer der „Schwerpunkte der Autonomenszene“. Zielscheibe ist vor allem die örtliche Studentenverbindungsszene mit ihren Häusern. Die Internetpräsenz der „Sängerschaft Friedericiana“ spricht für sich selbst, hier wurde sogar eine eigene Chronik der linksextremistischen Bedrohungen und Anschläge angelegt. Von nächtlichen Drohanrufen (Er sei Faschist und nächste Woche würde seine Bude brennen.) bis zu gewalttätigen Überfällen mit Sachbeschädigungen reicht deren Repertoire. Nach Angaben des Sprechers einer Studentenverbindung wurde sogar der Versuch unternommen, durch Androhung von Gewalt das Rektorat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu erpressen, „die Teilnahme von Studentenverbindungen an den Einschreibungen zu verhindern“. Einen von vielen traurigen Höhepunkte der linksextremen Gewalt erlebte die Stadt im vergangenen Oktober anläßlich des 500. Jahrestag der Universitätsgründung. In einer Orgie wurden über 100 Autos leicht, 24 schwer beschädigt. Triumphierend meldete eine Antifa-Gruppe im Internet ( www.de.indy-media.org/2002/10/32115.shtml ) unter der Überschrift „Polterabend in Halle“: „Anlaß hierfür (die Krawalle, Anm. JF) war das 500-jährige Bestehen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. (…) (Die Universität) stellte den farbentragenden Elitestudenten mit den dazugehörigen, finanzkräftigen ‚Alten Herren‘ in Halle-Kröllwitz ihren Festsaal für einen sogenannten Festkommers zur Verfügung (…) Immer wieder gab es Proteste gegen das elitäre, völkische, ausgrenzende und affige Auftreten studentischer Verbindungen in Halle. So zeichnen sich einige Verbindungshäuser durch ihre unfreiwillige Colorierung oder durch mittlerweile bruchsicheres Fensterglas aus. (…) Laut Mitteldeutscher Zeitung (MZ) und Studierendenrat wurden in der Nacht zum 20. Oktober 24 Fahrzeuge, die vor dem Veranstaltungssaal parkten, teilweise komplett entglast. Dadurch mussten sich wohl zahlreiche aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Burschen und Herren auf eine luftige Rückreise einstellen. (…) Bleibt am Ende festzuhalten, daß ‚Burschis‘ in Halle offensichtlich weiterhin mit entschiedenem Widerstand zu rechnen haben. Nie wieder Deutschland!“ Begeistert kommentiert wurde dieses Bekennerschreiben von einem anonymen „Antifa“ im Internet mit folgender Prophezeiung: „Hübsche Aktion, Respekt nach Halle!! Weiter so, und nicht erwischen lassen. Burschen, also Nazis, Reaktionäre und Macker… angreifen, wo immer sie sich treffen und wann immer es geht.“
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