Bereits im November wird deutschlandweit in der Dekoration auf Weihnachten umgerüstet. Auch akustisch wird nicht nur im Radio, sondern auch in Kaufhäusern und Supermärkten weihnachtlich mobil gemacht und mit „Last Christmas“ oder „Jingle Bells“ die Käufer- und Verkäuferschar fast ununterbrochen beschallt. Besonders letztere können der nervenden Dauerberieselung nicht entfliehen und setzten sich nun zur Wehr. „Die Dudelei ist ein Störfaktor größten Ausmaßes“ und bedeute „Streß pur“ für die Verkäufer, beklagt der Deutsche Arbeitsring für Lärmbekämpfung (DAL) und fordert sogar Lohnzuschläge wegen Arbeitserschwernis. Der Berliner Verdi-Geschäftsführer Roland Tremper gibt sich mit Freizeitausgleich zufrieden, um sich dem „Akt seelischer Grausamkeit“ zumindest zwischendurch entziehen zu können. Nur die Touristikbranche dürfte diese Vergällung des Festes kaum stören: Weihnachtsflüchtlinge rekrutieren sich schließlich aus dem Heer der Gestreßten.