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Österreich: Polizei verhört „Oligarchin“ aus Ibiza-Video

Österreich: Polizei verhört „Oligarchin“ aus Ibiza-Video

Österreich: Polizei verhört „Oligarchin“ aus Ibiza-Video

Heinz-Christian Strache (r.) und Johann Gudenus
Heinz-Christian Strache (r.) und Johann Gudenus
Dieser Abend stürzte seine politische Karriere ins Chaos: Heinz-Christian Strache (r.) in der Villa auf Ibiza. Foto: „Der Spiegel“ / „Süddeutsche Zeitung“ / Screenshot
Österreich
 

Polizei verhört „Oligarchin“ aus Ibiza-Video

Fünfeinhalb Jahre nach dem Ibiza-Skanda in Österreich ist der mutmaßliche Lockvogel erstmals von den Ermittlungsbehörden verhört worden. Die Staatsanwaltschaft prüft nun eine mögliche Anklage.
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WIEN. Fünfeinhalb Jahre nach dem politischen Beben rund um das Ibiza-Video (die JF berichtete) hat die Staatsanwaltschaft Wien einen zentralen Schritt im Ermittlungsverfahren gesetzt: Der mutmaßliche Lockvogel ist mittlerweile von der Polizei verhört worden.

Dabei handelt es sich um eine lettische Staatsbürgerin, die im Jahr 2017 unter dem Decknamen „Alyona Makarova“ als vermeintliche Oligarchennichte auftrat. Ihre Identität war den österreichischen Ermittlungsbehörden lange unbekannt.

Erst im Vorjahr konnte sie ausgeforscht werden, woraufhin das zuvor eingestellte Verfahren wieder aufgenommen wurde. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien gegenüber Medien bestätigte, erfolgte das Verhör inzwischen in Lettland. Ob diese durch österreichische Ermittler, durch lettische Behörden oder per Video durchgeführt wurde, ließ die Anklagebehörde offen. Ein Abschlußbericht der Polizei wird derzeit erwartet. Nach dessen Vorlage soll schnell über den weiteren Fortgang des Verfahrens entschieden werden.

Ermittlungen gegen Ibiza-Drahtzieher eingestellt

Ermittelt wird gegen die Frau wegen Beitrags zur Urkundenfälschung, wegen Mißbrauchs von Tonaufnahme- und Abhörgeräten sowie wegen Datenverarbeitung in Gewinn- oder Schädigungsabsicht. Die Vorwürfe beziehen sich nicht auf die heimlich aufgezeichneten Gespräche auf Ibiza selbst, sondern auf Vorbereitungshandlungen in Österreich.

Im Mittelpunkt stehen dabei mehrere Kontakte im Vorfeld des Treffens auf Ibiza. Die Frau soll über einen Wiener Anwalt Kaufinteresse an einem Grundstück der Familie Gudenus in Niederösterreich vorgetäuscht haben. Zudem soll sie dazu beigetragen haben, den damaligen FPÖ-Fraktionschef Johann Gudenus mit einem Ausweis von ihrer angeblichen Identität zu überzeugen. In diesem Zusammenhang kam es auch zu mehreren Treffen in Wien.

Die Ermittlungen gegen den beteiligten Anwalt sind mittlerweile großteils eingestellt worden. Auch gegen den als Ibiza-Drahtzieher bekannt gewordenen Julian Hessenthaler wurden die Verfahren im Zusammenhang mit dem Ibiza-Video eingestellt. Hessenthaler wurde allerdings im März 2022 wegen Kokainhandels und Urkundenfälschung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ob das Verfahren gegen den mutmaßlichen Lockvogel eingestellt oder Anklage erhoben wird, ist derzeit noch offen. (rr)

Dieser Abend stürzte seine politische Karriere ins Chaos: Heinz-Christian Strache (r.) in der Villa auf Ibiza. Foto: „Der Spiegel“ / „Süddeutsche Zeitung“ / Screenshot
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