Alle Jahre wieder – kommt nicht nur das Christuskind. Alle Jahre wieder findet in Regensburg auch der große „Romantische Weihnachtsmarkt“ auf Schloß St. Emmeram der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis statt. Und ebenso alle Jahre wieder machen linke, linksradikale und linksextreme Gegner der konservativen Fürstin, die sich in diesem Jahr als „Freundin“ von AfD-Chefin Alice Weidel bekannte, gegen den Weihnachtsmarkt Stimmung. Mit mindestens indirekter Unterstützung der sozialdemokratisch regierten Stadt?
Die hat jedenfalls gerade erst beschlossen, einer der teilnehmenden Organisationen mehrere zehntausend Euro zu überweisen. Es handelt sich um die örtliche Gruppe von „Sea Eye“, einem Verein, der 2015 in Regensburg gegründet wurde und im Mittelmeer Migranten aufnimmt, um sie nach Europa zu bringen. Das Logo der Organisation findet sich unter einem im Internet kursierenden Antifa-Protestaufruf gegen die Fürstin: Man wolle am 6. Dezember „mit Punsch und Plätzchen gegen die Rechtspopulistin Gloria“ demonstrieren, heißt es darin.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Ein Beitrag geteilt von Aufbruch Regensburg (@aufbruch_regensburg)
30.000 Euro kurzerhand umgewidmet
Bereits im Juli hatte der Verwaltungsausschuß der Stadt Regensburg beschlossen, ein Schiff von „Sea Eye“ finanziell zu unterstützen. Die Idee: Auf jeden Euro, den die Organisation über eine Spendenaktion einnimmt, will die Stadt ihrerseits einen weiteren Euro drauflegen, das Ganze bis zu einem Betrag von maximal 30.000 Euro. Nach eigenen Angaben hat „Sea Eye“ diese Grenze bereits weit überschritten.
Zwar hatte die Regierung des Bezirks Oberpfalz der Stadt kürzlich nach einer juristischen Prüfung mitgeteilt, daß die Unterstützung eines Seenotrettungsschiffes rechtswidrig ist; schließlich liege das Schiff außerhalb des kommunalen Wirkungskreises. SPD-Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer gab am Donnerstag dieser Woche aber kurzerhand bekannt, daß sie den Verwendungszweck einfach auf die Regensburger Ortsgruppe von „Sea Eye“ umschreiben möchte.
Durch die Änderung des Zwecks darf die städtische Spende jetzt nur noch „ausschließlich für das ehrenamtliche Engagement vor Ort eingesetzt werden“, wie eine Sprecherin der Stadt der JUNGEN FREIHEIT am Freitag sagte. Die in Rede stehende Summe muß erst noch ausgezahlt werden. Dennoch: Wie das erwähnte „Engagement vor Ort“ im Fall von „Sea Eye“ unter anderem aussieht, zeigt der Demoaufruf gegen die Fürstin.
Hand in Hand mit Linksextremen
Dabei hat „Sea Eye“ offenbar auch kein Problem damit, Hand in Hand mit einschlägigen Organisationen der linksradikalen bis linksextremen Szene aufzutreten. Denn der Protestaufruf wird unter anderem auch von der „Sozialrevolutionären Aktion“ (SRA) mitgetragen. Diese wird von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus als gewaltbereit eingeschätzt. Die antikapitalistische Organisation „Aufbruch.“ wiederum – ebenfalls am Protest beteiligt – will nicht nur „alle Grenzen“, sondern „letztendlich dieses System überwinden“, wie es auf ihrer Website mit Blick auf die kapitalistische Wirtschaftsordnung heißt.
Der neuerliche linksradikale Gegenwind kommt in einer für die Fürstin schwierigen Zeit. Erst kürzlich war ihr Jagdschloss Thiergarten abgebrannt. Zwar tauchte im Anschluß ein scheinbares linksextremes Selbstbezichtigungsschreiben auf; die Polizei geht aber derzeit nicht von gezielter Brandstiftung aus, wenngleich die Fürstin selbst gegenüber der JF von Brandstiftung sprach.
Die Stadt schneidet sich ins eigene Fleisch
Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer scheint sich nicht daran zu stören, daß „Sea Eye“ Hand in Hand mit linksradikalen Gruppierungen gegen die Fürstin mobilmacht. Der Mittelbayerischen Zeitung teilte die Sozialdemokratin lediglich mit: „Sea-Eye steht nicht im Zusammenhang mit gewaltbereitem Linksextremismus.“ Vielmehr stehe die Organisation „für Zivilcourage, Mitmenschlichkeit und gesellschaftliches Engagement“.
Selbst wenn „Sea Eye“ die Kooperation mit Linksradikalen meiden würde, ist die Förderung für eine Organisation, die gegen den Weihnachtsmarkt auf Schloß St. Emmeram protestiert, bemerkenswert. Denn der Weihnachtsmarkt, der bereits am Freitag seine Tore öffnet, ist auch ein Aushängeschild für die Stadt. Laut Veranstalter kommen jährlich „hunderttausende Besucher aus allen Teilen der Welt“ auf den Markt. Organisator ist eine GmbH mit Sitz in Regensburg. Und von deren Gewerbesteuerzahlungen profitiert auch die Stadt.







