FRANKFURT/ODER. Der Oberbürgermeisterkandidat der AfD in Frankfurt (Oder), Wilko Möller, ist in die Stichwahl eingezogen. Bei der ersten Runde der vorgezogenen Wahl am Sonntag bekam er 30,2 Prozent der Stimmen. Damit tritt er am 12. Oktober gegen den parteilosen Axel Strasser, der mit 32,4 Prozent vorne lag.
Ausgeschieden sind die Kandidaten der CDU und SPD. Die Christdemokratin Désirée Schrade verpaßte die Stichwahl mit 28,8 Prozent knapp. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete der SPD, Simona Koß, landete mit 8,2 Prozent auf dem letzten Platz. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,4 Prozent, damit stieg sie gegenüber der vergangenen Oberbürgermeisterwahl um 7,9 Prozentpunkte.
Frankfurt wählt wegen eines Rücktritts vorzeitig
Grund für die Wahl war der vorzeitige Wechsel des bisherigen Stadtoberhaupts René Wilke (parteilos, bis 2024 Linkspartei) als Innenminister in die Brandenburger Landesregierung. Seine Vorgängerin Katrin Lange (SPD) hatte im Mai nach einem Streit um den Umgang mit der AfD ihren Rücktritt erklärt (JF berichtete).
Unter anderem hatte sie sich gegen die Einstufung der Partei in Brandenburg als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingesetzt. Es brauche politische Antworten, keine geheimdienstlichen, betonte sie: „Bei fünf Prozent kann man das vielleicht ignorieren, aber bei 30 Prozent wird es schwierig.“
Möller ist seit 2019 Landtagsabgeordneter für die AfD und vertritt mit einem Direktmandat die Stadt an der deutsch-polnischen Grenze. Sein Kontrahent Strasser ist promovierter Politikwissenschaftler und Referent für Unternehmensnachfolge für die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg. (kuk)