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Fast 60 Schießereien in 2025: Belgien will Soldaten gegen Drogenbanden einsetzen

Fast 60 Schießereien in 2025: Belgien will Soldaten gegen Drogenbanden einsetzen

Fast 60 Schießereien in 2025: Belgien will Soldaten gegen Drogenbanden einsetzen

Belgische Soldaten bewachen einen Anschlagsort in Belgiens Hauptstadt Brüssel (Archivbild).
Belgische Soldaten bewachen einen Anschlagsort in Belgiens Hauptstadt Brüssel (Archivbild).
Belgische Soldaten bewachen einen Anschlagsort in Brüssel (Archivbild). Foto: picture alliance / abaca | Brian Arnaud/BePress/ABACA
Fast 60 Schießereien in 2025
 

Belgien will Soldaten gegen Drogenbanden einsetzen

Schießereien im Drogenmilieu versetzen Brüssel in Angst. Nun will Innenminister Bernard Quintin Soldaten in die Hauptstadt schicken – unterstützt vom Verteidigungsminister, der die Lage als „Katastrophe“ bezeichnet.
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BRÜSSEL. Der belgische Innenminister Bernard Quintin hat vorgeschlagen, Soldaten der Armee in der Hauptstadt Brüssel einzusetzen – als Reaktion auf sich häufende Schießereien zwischen Drogenbanden. Das Ziel solle sein, die Polizei zu unterstützen und die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen, berichtet Politico.

„Die Armee muß die Integrität des Staatsgebiets verteidigen. Normalerweise tun Soldaten dies an unseren Grenzen oder weit darüber hinaus. Aber auch der Kampf gegen die Drogenkriminalität fällt unter den Schutz unseres Staatsgebiets“, betonte der Politiker der liberalen Partei Mouvement Réformateur. Die belgische Hauptstadt war in den vergangenen Monaten von einer Welle von Schießereien heimgesucht worden.

Der Brüsseler Staatsanwalt Julien Moinil hatte im vergangenen Monat von eskalierender Gewalt gesprochen. Alleine im laufenden Jahr habe es 57 Schießereien gegeben, 20 davon in den Sommermonaten. Der Großteil davon ereignete sich innerhalb des Drogenmilieus.

Innenminister warnt: Drogenhändler werden dreist

Moinil steht aufgrund von Drohungen unter Polizeischutz. Zuvor hatte er insgesamt zehn Millionen Euro Investition für die Verbesserung der Sicherheit in Brüssel gefordert. Unschuldige Bürger liefen Gefahr, in die eskalierende Gewalt hineingezogen zu werden. „Jeder in Brüssel könnte von einer verirrten Kugel getroffen werden.“

Die Haltung der Drogenhändler werde zunehmend dreister, warnte Innenminister Quintin weiter. „Ich übertreibe natürlich, aber derzeit sind wir fast in einer Situation, in der sich diese Leute ungestört hinsetzen, einen kleinen Stuhl aufklappen, einen kleinen Tisch und einen Sonnenschirm aufklappen.“

Nach den Plänen des Ministers sollen die Soldaten in gemeinsamen gemischten Teams mit der Polizei patrouillieren. Ihre Einsätze würden sich auf U-Bahn-Stationen und bestimmte Stadtteile konzentrieren, wie beispielsweise Peterbos in der Gemeinde Anderlecht im Südwesten von Brüssel.

Verteidigungsminister: „Brüssel ist in puncto Sicherheit eine Katastrophe“

Die politische Entscheidung, Soldaten einzusetzen, sei bereits gefallen, aber die Details müßten noch ausgearbeitet werden, so Quintin. Er dränge auf eine „möglichst rasche“ Entscheidung.

Verteidigungsminister Theo Francken bestätigte die Pläne und erklärte, der rechtliche Rahmen sei bereits fertiggestellt – und der Entwurf werde in Kürze an den Ministerrat weitergeleitet werden. „Unsere Hauptstadt Brüssel ist in puncto Sicherheit eine Katastrophe. Wir müssen die Kontrolle zurückgewinnen“, schrieb Francken auf X. Auch in anderen belgischen Städten wie Antwerpen, Gent, Lüttich, Charleroi und Mons soll der Plan umgesetzt werden.

Die Drogenkriminalität belastet das Land schon seit einigen Jahren. Im September 2022 mußte sich der damalige Justizminister Vincent Van Quickenborne mit seiner Familie an einem unbekannten Ort verstecken – zuvor hatten Drogenbanden geplant, ihn zu entführen. (lb)

Belgische Soldaten bewachen einen Anschlagsort in Brüssel (Archivbild). Foto: picture alliance / abaca | Brian Arnaud/BePress/ABACA
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