FRANKFURT AM MAIN. Der Generalsekretär der hessischen CDU, Leopold Born, hat die geplanten „Sitzpilze“ mit Regenschirmen vor einem Drogenkonsumraum im Frankfurter Bahnhofsviertel kritisiert. „Das linke Chaos nimmt in Frankfurt realitätsferne Züge an“, sagte er am Sonntag der Bild-Zeitung. „Drogenkriminalität muß bekämpft und nicht durch regengeschützte Crack-Lounges befördert werden. Wir müssen Drogensüchtigen aus der Sucht helfen.“
Auch der Frankfurter Stadtverordnete Yannick Schwander warnte vor dem Mißbrauch der regengeschützten Sitzgelegenheiten. Diese würden dem CDU-Kreisvize zufolge von den Drogensüchtigen als „neue Aufenthaltsflächen“ genutzt.
Sitzpilze sind auch anderswo präsent
Mitte August hatte die Stadt Frankfurt auf Antrag des zuständigen Ortsbeirats beschlossen, die neuen Sitzgelegenheiten zunächst für sechs Monate vor dem Gebäude der „Integrativen Drogenhilfe“ an der Niddastraße einzuführen. „Jeden Tag halten sich viele Menschen vor dem Konsumraum auf. Dort fehlen seit Jahren Sitzgelegenheiten, weshalb die Menschen auf dem Gehweg vor der Einrichtung sitzen oder liegen müssen“, heißt es im Antragstext.
Demnach hätten sich sowohl Drogenkonsumenten als auch Mitarbeiter der Einrichtung die Sitzmöglichkeiten gewünscht. Diese entschärften die „unwürdige Situation“ vor dem Gebäude und trügen zu mehr Sauberkeit, Ordnung und Akzeptanz bei. Der Stadtverwaltung zufolge plädierte auch ein Stadtmöbeldesigner für „würdevoll gestaltete öffentliche Räume“, die nicht nur „Respekt und Akzeptanz für marginalisierte Gruppen“ ermöglichten, sondern aktiv zur „Heilung und sozialen Integration“ beitrügen.
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Seit Jahren gilt das Umfeld des Frankfurter Hauptbahnhofs als ein Hotspot der Drogenkriminalität. Im April hatte die Stadtverwaltung angekündigt, einen neuen Crack-Konsumraum zu errichten und für dessen Gebäude 27.000 Euro monatlich zu zahlen (JF berichtete). (kuk)