DRESDEN. Nach dem Messerangriff auf einen US-Touristen in Dresden hat die Polizei den bereits früher in Gewahrsam genommenen tatverdächtigen Syrer erneut festgenommen. Der 21jährige Majd A. wurde am späten Dienstag nachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft gebracht, teilten die Dresdner Polizeidirektion und die Staatsanwaltschaft Dresden mit.
Die Justiz wirft A. unter anderem gefährliche Körperverletzung vor. Grund für die erneute Festnahme war die Auswertung der ermittlungsrelevanten Videoaufnahmen aus der Überwachungskamera, berichtet die Bild-Zeitung. Demnach habe er während seines Angriffes einen gefährlichen Gegenstand in der Hand gehalten. Die Staatsanwaltschaft wertete dies deswegen als „gefährliche Körperverletzung“. Damit sind schärfere Sanktionen, wie etwa Untersuchungshaft, möglich.
Der Syrer soll Frauen belästigt haben
Der Asylbewerber hatte am Sonntag den 20jährigen John Rudat mit der Faust angegriffen (JF berichtete). Nach Angaben der Polizei ging dieser dazwischen, als A. und ein weiterer Mann eine Passagierin einer Straßenbahn belästigten. A. wurde 700 Meter vom Tatort entfernt festgenommen, dann aber laufengelassen. Nach dem zweiten Verdächtigen, der den US-Amerikaner mit einem Messer niedergestochen haben soll, fahndet die Polizei weiterhin.
Die US-Botschaft in Berlin verurteilte den Angriff und forderte die deutschen Behörden auf, die Täter schnell vor Gericht zu stellen. Rudat, der als Model tätig ist, betonte im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT, Dresden sei seine zweite Heimat. „Ich hoffe, daß Deutschland entschlossene Schritte unternimmt, um die Sorgen und Sicherheitsängste seiner Bürger ernstzunehmen“, sagte er auf eine Frage zur deutschen Migrationspolitik. (kuk)