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Politisches Umdenken: Ex-Flüchtlingshelferin wählt jetzt AfD – Das sind ihre Gründe

Politisches Umdenken: Ex-Flüchtlingshelferin wählt jetzt AfD – Das sind ihre Gründe

Politisches Umdenken: Ex-Flüchtlingshelferin wählt jetzt AfD – Das sind ihre Gründe

Das Bild zeigt eine Anti-AfD-Demonstration in Essen.
Das Bild zeigt eine Anti-AfD-Demonstration in Essen.
Eine Anti-AfD-Demonstration in Essen: Ehemalige Flüchtlingshelferin schildert ihre Beweggründe für die Wahl der Rechtspartei. Foto: IMAGO / Funke Foto Services (Symbolbild)
Politisches Umdenken
 

Ex-Flüchtlingshelferin wählt jetzt AfD – Das sind ihre Gründe

EIne junge Frau arbeitet lange in der Flüchtlingshilfe – heute wählt sie AfD. Wie kam es dazu? Und was wünscht sie sich für die Zukunft?
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BERLIN. Die YouTuberin „nicht mehr politikverdrossen“, die früher als Flüchtlingshelferin gearbeitet hat und mit bürgerlichem Namen Nicole Blair heißt, hat sich zu den Gründen geäußert, warum sie inzwischen die AfD wählt. Ihre Meinungsänderung sei ein „schleichender Prozeß“ gewesen, sagte sie gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Zwar habe sie von Seiten der Migranten viel Dankbarkeit erlebt und Freundschaften geschlossen. Doch sie habe auch Erfahrungen gemacht mit Einwanderern, die sie bestohlen hätten. Auch sei sie „mit einer Anspruchshaltung konfrontiert“ worden, die sie irritiert habe. „Und dann kam Corona – das hat alles noch einmal verschärft.“

Blair war während der Pandemie schwanger und ließ sich nicht impfen – aus Sorge um fehlende Langzeitstudien der Impfung. „Auf einmal war ich die Außenseiterin. Freunde haben sich distanziert, ich habe mich zurückgezogen.“ Sie habe in dieser Zeit sogar ans Auswandern gedacht. Als die Bundestagswahl anstand, habe sie alle Parteiprogramme gelesen, um „eine informierte Entscheidung zu treffen“, und festgestellt, daß die Ideen der AfD ihr zusagen.

AfD-Programm überzeugt sie

Vor allem die Passagen über die Migrationspolitik hätten Blair positiv überrascht, schildert die 36jährige. „Da stand nicht: ‘Alle Ausländer raus.‘ Da stand: Menschen, die sich integrieren, sind willkommen. Menschen, die straffällig werden oder deren Asylgrund entfällt, sollen zurückgeführt werden. Das fand ich logisch.“ Auch die AfD-Standpunkte zu Wirtschafts-, Bildungs- und Familienpolitik hätten sie überzeugt.

Scharfe Kritik übte Blair an der Einschätzung des Verfassungsschutzes, wonach die AfD „gesichert rechtsextrem“ ist. Zwar kenne sie Aussagen von AfD-Politikern, die sie nicht teile, „aber das gibt es in jeder Partei“. Sie sehe sich selbst nicht als extrem, sondern als kritisch. „Ich will einfach, daß Gesetze eingehalten werden. Wenn das schon reicht, um als ‘gesichert rechtsextrem‘ zu gelten, dann läuft etwas schief.“

Auch von der sogenannten Brandmauer zu der rechten Partei hält sie nichts. „Wenn eine Partei von Millionen Menschen gewählt wird, gehört sie zum Diskurs“, betonte Blair. Man müsse nicht alles gutheißen, was jemand sagt. „Aber man muß reden dürfen.“ Der gesellschaftliche Ausschluß der Partei mit den zweitmeisten Abgeordneten im Bundestag spalte die Gesellschaft, warnte die YouTuberin.

Mehr Debatte gefordert

Bei ihrer Migrationskritik gehe es ihr „nicht um die Menschen, die wirklich verfolgt werden – denen muß geholfen werden“. Jedoch habe sie „viele sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge kennengelernt, die das auch offen zugegeben haben. Die nicht aus einem Kriegsgebiet kommen, sondern einfach eine bessere Zukunft wollen“. Das sei zwar „nachvollziehbar“, jedoch nicht im Sinne des Asylsystems. Zudem betonte sie: „Wenn all die jungen Männer, die bei uns sind, zu Hause helfen, ihre Heimat mitaufzubauen, und wir sie darin unterstützen – anstatt ihnen hier die soziale Hängematte auszubreiten –, ist das langfristig gesehen sehr viel empathischer.“

Mit Blick auf die Diskussionskultur betonte Blair, sich „mehr Offenheit“ zu wünschen. Die Gesellschaft brauche wieder den Mut, kontroverse Themen wie Migration oder auch Energiepolitik offen zu diskutieren und Widersprüche auszuhalten. (st)

Eine Anti-AfD-Demonstration in Essen: Ehemalige Flüchtlingshelferin schildert ihre Beweggründe für die Wahl der Rechtspartei. Foto: IMAGO / Funke Foto Services (Symbolbild)
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