BERLIN. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat öffentlich geförderte Einrichtungen wie Museen, Stiftungen und Rundfunkanstalten aufgefordert, auf gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen zu verzichten. In seiner eigenen Behörde gilt ein solches Verbot bereits. Man verzichte auf Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche, um „sprachliche Klarheit, rechtliche Eindeutigkeit und allgemeine Verständlichkeit“ zu gewährleisten, sagte der parteilose Politiker der dpa.
Weimer betonte, diese Linie sei allen Institutionen zu empfehlen, die mit Steuergeldern arbeiten. Wer im öffentlichen Auftrag spreche, solle eine Sprache verwenden, „die für alle nachvollziehbar ist und breite Akzeptanz findet“. Er verwies auf die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung, an denen sich auch die Bundesregierung orientiere.
Weimer: Sprache soll verbinden
Mehrere Bundesländer haben bereits entsprechende Regelungen erlassen. Thüringen wies 2022 seine Behörden an, auf „grammatikalisch falsche Gendersprache“ zu verzichten. Bayern folgte 2024 mit einem Verbot für „Gendersprache mit Sonderzeichen zur Geschlechterumschreibung“.
Privat könne jeder sprechen, wie er wolle, sagte Weimer vor wenigen Tagen in der Bild-Zeitung. Erzwungenes Gendern entspreche jedoch nicht dem Sprachgebrauch der Mehrheit und vertiefe gesellschaftliche Gräben. Sprache solle verbinden, nicht trennen. „Deshalb lehne ich jede bevormundende Spracherziehung ab“, sagte der 60jährige. (sv)