Die Wehrpflicht ist nicht das erste Thema, an dem sich eine verbiesterte Fraktion in der AfD, die reine Grundsatzopposition gegen das System (und letztendlich die deutsche Nation) will, mit einer anderen, die eher die „frühere“ AfD repräsentiert, um die grundsätzliche Ausrichtung der Partei streitet. Um die Sache an sich geht es nur sekundär, für die Rußlandliebhaber hat das Thema Pazifismus bis 2022 und übrigens auch nach 2014 gar keine Rolle gespielt. Eher spiegelt es ihre mit dem Alter sich ändernden Präferenzen wieder, Rente statt Panzer, so kann man es grob verkürzt wohl darstellen. Bei dieser Auseinandersetzung, das konnte man schon 2015 auf offener Bühne erleben, ziehen Konservative stets den kürzeren, da sie von Natur aus eher phlegmatisch und nicht aktivistisch-kampagnenorientiert sind – auch in den Medien nicht, nebenbei, was die Überrepräsentanz Neurechter in Leserforen erklärt. Doch sie können vor dieser Auseinandersetzung nicht davonlaufen: Russizisten, Pazifisten und Sozialrechte müssen aus der Partei raus, um beinahe jeden Preis, wenn der linksliberale Komplex nicht noch 50 Jahre regieren soll. Die – und nicht linke Medien oder NGOs – sind der Machtgarant der Linken!

Wehrpflicht für wen? Nur für die Männer? Auch für die Frauen, was deren Interessenvertreteronnen niemals akzeptieren würden? Das würde also dann bedeuten, die Männer müssen, die Frauen dürfen? Das wäre dann derart ungerecht, daß man besser beschlösse, die Frauen grundsätzlich zur Bundeswehr nicht mehr zuzulassen. Dieses Dilemma hat man jetzt davon, als man vor mehr als 20 Jahren die Kampftruppe für die Frauen geöffnet hat – was ein riesen Fehler war.