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„Ohne Schwierigkeiten möglich“: Einbürgerungs-Boom in Bayern

„Ohne Schwierigkeiten möglich“: Einbürgerungs-Boom in Bayern

„Ohne Schwierigkeiten möglich“: Einbürgerungs-Boom in Bayern

Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) steht mit einem schwarzen Jackett da und gestikuliert mit seinen Händen – heute äußerte er Lob und Sorge über die Zahl der Einbürgerungen
Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) steht mit einem schwarzen Jackett da und gestikuliert mit seinen Händen – heute äußerte er Lob und Sorge über die Zahl der Einbürgerungen
Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) äußert Lob und Sorge über die Zahl der Einbürgerungen (Archivbild). Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie
„Ohne Schwierigkeiten möglich“
 

Einbürgerungs-Boom in Bayern

Bayern verzeichnet einen neuen Rekordwert an Einbürgerungen. Innenminister Herrmann freut sich – und warnt: Integration braucht mehr als nur Papier. Vor allem Syrer nutzen die Schnelleinbürgerungen.
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MÜNCHEN. Im Jahr 2024 hat die Zahl der Einbürgerungen in Bayern mit beinahe 55.000 Fällen einen neuen Höchststand erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 51 Prozent, wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag mitteilte.

Die Zahlen spiegelten einen klaren Trend wider, betonte der Minister. „Die Einbürgerung gut integrierter Menschen, die die deutsche Sprache beherrschen und ihren Lebensunterhalt eigenständig bestreiten, gelingt problemlos.“ Die gestiegenen Zahlen bewiesen, daß Bayern ein integrativer und weltoffener Ort sei, an dem Eingewanderte die Möglichkeit hätten, dauerhaft Teil der Gesellschaft zu werden.

Unter den Nicht-EU-Staaten nahm Syrien mit mehr als 9.300 Einbürgerungen den Spitzenplatz ein, was einem Anteil von mehr als 17 Prozent entspricht. Auf dem zweiten Platz folgt die Türkei mit einem Anstieg von 145 Prozent – oder 4.306 neuen Staatsbürgern. Neu unter den Spitzenplätzen findet sich auch die Russische Föderation mit mehr als 3.000 Neueinbürgerungen. Das entspricht etwa sechs Prozent.

Herrmann äußert Zweifel an zu schnellen Einbürgerungen

Von den im Jahr 2024 eingebürgerten Personen stammten 9.270, also rund 17 Prozent, aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die größte Gruppe stellte Rumänien mit 2.811 erhaltenen Staatsbürgerschaften, gefolgt von Italien (984) und Polen (952).

Herrmann führte aus, daß das 2024 in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts einen wesentlichen Einfluß auf den Anstieg der Zahlen hatte. Durch die Verkürzung der Wartezeiten von acht auf fünf Jahre und die Akzeptanz der Mehrstaatigkeit sei der Prozeß beschleunigt worden. „Die Zahl der Neuanträge in unseren bayerischen Behörden hat 2024 die 90.000er-Marke überschritten, was zu einer erheblichen Belastung der Ämter führte“, sagte der Politiker.

Trotz des Erfolgs des neuen Gesetzes sprach Herrmann davon, daß „Einbürgerungen nach zu kurzer Zeit“ ein „Irrweg“ seien. Eine wirkliche Integration in die Gesellschaft könne so nicht erreicht werden. Er begrüße daher die Ankündigung der neuen Bundesregierung, die sogenannte Turboeinbürgerung nach drei Jahren wieder abzuschaffen. (lb)

Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) äußert Lob und Sorge über die Zahl der Einbürgerungen (Archivbild). Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie
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