BERLIN. Die AfD hat ihre höchsten jemals gemessenen bundesweiten Umfragewerte erreicht. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 26 Prozent der Partei ihre Stimme geben, wie aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv hervorgeht. Damit wäre die AfD bundesweit stärkste Kraft, gefolgt von der Union mit 25 Prozent und der SPD mit 15 Prozent. Elf Prozent der Bürger würden die Grünen und neun Prozent die Linkspartei wählen, BSW und FDP wären mit jeweils vier Prozent immer noch raus aus dem Bundestag.

Auch für Unions-Chef Friedrich Merz (CDU) sieht es nicht gut aus. Lediglich 21 Prozent gaben an, dem künftigen Bundeskanzler zu vertrauen. Noch im August vergangenen Jahres hatten 30 Prozent der Befragten angegeben, Merz zu vertrauen, im Januar waren es noch 24 Prozent.
Noch schwächer sind Merz‘ Sympathiewerte – lediglich 17 Prozent der Bürger halten ihn für sympathisch. Etwas mehr als jeder Vierte (27 Prozent) traut ihm zu, zu wissen, was die Menschen bewegt. 40 Prozent halten Merz für kompetent, genauso viele schätzen ihn als führungsstark ein. Lediglich bei einem abgefragten Kriterium konnte Merz mehr als 50 Prozent erreichen: 61 Prozent attestieren dem Christdemokraten, verständlich zu sprechen.
Unions-Wähler sind Milde zu Merz
Deutlich positiver fällt das Urteil bei Wählern der Unionsparteien aus. Hier sprechen 53 Prozent der Befragten dem Sauerländer zu, vertrauenswürdig zu sein, 37 Prozent halten ihn sympathisch. Mehr als die Hälfte der Unionswähler (54 Prozent) glauben, Merz wisse, was die Menschen bewegt, 79 Prozent halten ihn für kompetent, 71 Prozent für führungsstark. 80 Prozent finden, Merz spreche verständlich.
Am skeptischsten fällt das Urteil bei Wählern der AfD aus. Lediglich sechs Prozent der Wähler der Rechtspartei halten Merz für sympathisch, drei Prozent für vertrauenswürdig. 10 Prozent von ihnen glauben, er wisse, was die Menschen bewegt, 13 Prozent sprechen ihm Kompetenz zu. Für führungsstark halten ihn 14 Prozent der AfD-Wähler, weniger als die Hälfte (46 Prozent) sagen, er spreche verständlich. Damit ist das Urteil der AfD-Wähler in allen Themenbereichen am negativsten – nur bei der Frage nach der Sympathie nicht. Hier stehen sechs Prozent der AfD-Unterstützer fünf Prozent der Grünen-Wähler gegenüber.
Die CDU-CSU hatte die wegen des vorzeitigen Endes der Ampel-Regierung vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar mit 28,5 Prozent vor der zweitplatzierten AfD (20,8 Prozent) gewonnen. Am 6. Mai wird Unionschef Merz vom neuen Parlament voraussichtlich zum Bundeskanzler gewählt. (st)