China hat der brilliante Franzose nicht vorhergesehen. Eine tödliche Auseinandersetzung zwischen 3 Beteiligten wurde filmisch in der Endszene von „Zwei glorreiche Halunken“ umgesetzt. Sie veranschaulicht die aktuelle Situation am besten.

In US-Militärjournalen wird seit langer Zeit die Situation eines Zweifrontenkriegs diskutiert. Die hatten historisch auch schon andere, meistens gehen sie schief auch wenn ein Hindenburg das Glück des Tüchtigen hatte.

Aktuell bedeutet dies: Man gibt das auf, was ohnehin nicht zu halten ist. Dass Rußland sich bei einer Auseinandersetzung im Pazifik das Baltikum holt wurde in den Journalen immer offen angesprochen. Was noch?

Im gesamten Ukrainekrieg haben die USA immer Wert darauf gelegt (unter Biden!), dass sie keine Gefahr für Rußland darstellen. Und auch umgekehrt hat man nie den Bogen überspannt (mit einer kurzen Ausnahme: der Oreschnik-Angriff). Die beiden können mit einander, man mag sich gemeinsam dem dritten Gegner zuwenden und danach gegen einander.

Von Europa, ganz besonders von Deutschland geht keine Gefahr aus. Die USA können zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden aber Deutschland sieht im antifaschistischen und Klima-Endkampf.

Wir sind jetzt Geschiebemergel.
Wie die DB, so die BRD.
Wer sich Babel zum Ziel setzt verschwindet aus der Geschichte.
Macht verschiebt sich, hinterlässt aber kein Vakuum. Vom milden Hegemon zum Tyrannen?

– Forts. 1 –
Das heißt aber nicht, dass wir Europäer komplett blank dastünden im Machtspiel um die Ukraine.
Wenn der Donny das Land an Russland verschenken will, dann soll er das tun. Allerdings kann er sich dann seine Rohstoffphantasien ebenso abschmincken, wie die Weltmachtrolle der USA.

Und DAS würden ihm die patriotischen Amerikaner auf Dauer nicht durchgehen lassen und nicht verzeihen: Auf DIESER Schiene müssen wir fahren!
Donny ist nicht allmächtig; auch er unterliegt Bedingungen. Die müssen wir in unsere Diplomatie einkalkulieren und zum unserem Vorteil einbauen!

Aber zu strategischem Denken sind in Europa wohl nicht nur die deutschen Eliten unfähig.

„Die Frage ist, ob Europa die Kraft hat, einen eigenen Großraum zu bilden“
Wie soll ein derartiger „Großraum“ aussehen? Der Begriff stammt vom Nazi Carl Schmitt und dachte sich Europa unter Nazi-Führung.

Egal, ob Höcke nun „Nazi“ ist oder nicht: Als Staatenbündnis mit dem großmächtigen Germanien als Hegemon imaginiert auch der sich sein „Europa“.
Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht SPINNEREI:

1) Weil sich alle anderen europäischen Länder in der Tat eine „Wegweisung aus Berlin … energisch verbieten“ würden. Denen ist (verständlicher Weise) eine US-Hegemonie um Längen lieber als eine deutsche Vorherrschaft. Und
2) weil eine bloße Addition von Zwergen auch nur einen Zwergenhaufen ergibt. Ein bloßes Bündnis bringt nichts!

Die einzige, wenigstens theoretische Möglichkeit für Europa, wieder eine gewisse Rolle in der Welt zu spielen, wäre ein Zusammenschluss zu einem Superstaat.
Aber ganz abgesehen davon, dass ausgerechnet die Rechten genau das am aller wenigsten wollen (ich auch nicht!), würde auch der machtpolitisch nicht entfernt jenes Gewicht auf die Waage bringen, das er auf dem Rechenschieber zu versprechen scheint.

– Forts. 1 –

Ob die „Bundesrepublik“ das noch können wird, ist fraglich. Vermutlich wird das erst eine neue, selbstbewusste 2. Republik mit ganz anderen Akteuren als wir sie jetzt haben, können. Diese 2. Republik zeichnet sich inzwischen schemenhaft am Horizont ab. Sie wird härter, klarer, patriotischer, aber auch sehr republikanisch sein, d.h. das Volk wird deutlich mehr mitbestimmen. Es wird spannend.