BIELEFELD/BAD OEYNHAUSEN. Der Prozeß gegen den Syrer, der im Juni einen 20jährigen Jugendlichen totgeprügelt hatte, ist am Dienstag am Landgericht Bielefeld mit einem Skandal gestartet. Der wegen Totschlags angeklagte 18jährige Mwafak S. grinste während der Verlesung der Vorwürfe.
Die Angehörigen des Opfers bezeichneten den mutmaßlichen Täter daraufhin als „Bastard“ und „Mörder“, wie die Bild berichtet. Der Vater des Opfers und Nebenkläger, Dmitris T., sprang auf und rief durch den Saal: „Der grinst auch noch.“ Es sei „ohnehin schon ein schrecklicher Tag“, bekräftigte er später. „Mein Sohn ist tot und er grinst.“
Die Mutter des Toten gab an, enttäuscht zu sein, daß der Tatverdächtige offenbar keine Reue empfinde. Philippos‘ Bruder sagte: „Die haben sich einfach an einem Menschen ausgetobt und leider Gottes war es mein Bruder.“
Die Täter gingen ihr Opfer aggressiv an
Neben Totschlag wirft die Staatsanwaltschaft Bielefeld Mwafak S. auch Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil eines hilflosen Menschen vor. Zwei weitere Angeklagte, der 19jährige Ferdinand D. und der 19jährige Nick R., sind der gefährlichen Körperverletzung und der Hehlerei beschuldigt, wie die Welt berichtet.
Worauf sich die Anklagepunkte konkret beziehen, schilderte Staatsanwalt Christoph Mackel während der Verlesung der Anklageschrift. Demnach sollen die drei Beschuldigten im Juni 2024 in Bad Oeynhausen den 20jährigen Philippos T. durch Tritte und Schläge so schwer verletzt haben, daß er zwei Tage später im Krankenhaus verstarb.
Das Opfer hatte zuvor den Abi-Ball seiner Schwester besucht und sich anschließend mit zwei Freunden im Kurpark des Ortes getroffen. Dort sollen sie von der Tätergruppe – mit der sie nicht bekannt waren – aggressiv angegangen worden sein.
Nach der Tat raubten sie Parfüm und Cannabis
Es kam zu einer Prügelei. Mwafak S. und seine Mittäter hätten gegen den Kopf und den Oberkörper des Jugendlichen getreten und geschlagen. Als Philippos zu Boden fiel, soll der syrische Haupttäter gezielt gegen dessen Kopf getreten und dadurch dessen Tod in Kauf genommen haben.
Die Hehlerei-Vorwürfe beziehen sich auf das Verhalten nach der Tat: Demnach raubte die Gruppe ihrem bewußtlosen Opfer Geld, ein paar Gramm Cannabis und eine Parfümflasche. Einer der Angeklagten besprühte sich noch am Tatort mit dem Duftstoff. Da die Beute unter den drei Tatverdächtigen umhergereicht wurde, wertet die Staatsanwaltschaft dies als Hehlerei.
Dem Hauptangeklagten droht lebenslänglich
Mwafak S. will sich erst am kommenden Verhandlungstag zu den Vorwürfen äußern. Sein Strafverteidiger Burkhard Benecken kündigte an, dazu „eine Erklärung“ vorzubereiten.
Der Vater fordert als Nebenkläger die „höchstmögliche Bestrafung“ – was nach deutschem Recht lebenslänglich wäre. Sollte Mwafak S. tatsächlich wegen Totschlags verurteilt werden, drohen ihm mindestens fünf Jahre Haft.
Das Gericht hat etwa 20 weitere Verhandlungstermine angesetzt. Mitte Mai soll das Urteil erfolgen.
Bundestag debattierte Fall
Der Fall hatte bundesweites Entsetzen ausgelöst. Im Juli hatte sich der Bundestag mit der Tat befaßt. Unions-Chef Friedrich Merz forderte das Parlament auf, nicht weiter von Einzelfällen zu sprechen. Die Tat, ebenso wie die islamistische Messerattacke in Mannheim, reihe sich in die lange Reihe schwerer Gewaltverbrechen der vergangenen Monate durch Migranten ein. „Wenn wir nicht bald etwas tun, werden die Grundlagen unseres gedeihlichen Zusammenlebens zerstört!“
Auch der ehemalige Fernsehmoderator und JF-Autor Peter Hahne äußerte sich aus persönlichen Gründen schockiert: Seinen Abschluß hatte er auf dem Ratsgymnasium Minden gemacht, jener Schule, an der das Opfer zuvor mit seiner Schwester das Abitur gefeiert hatte. „Wir dürfen nicht länger schweigen. Wir müssen handeln. Und wir müssen die Politik zwingen, zu handeln“, sagte Hahne in einem Video der JF.
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(lb)