BERLIN. Bei der Bundestagswahl tritt die Werte-Union lediglich in vier Bundesländern an: In Bayern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin. Das hat die vom ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen geführte Partei am Mittwoch mitgeteilt.
In der Presseerklärung heißt es: „Die Werte-Union sieht sich für einen flächendeckenden Bundestagswahlkampf finanziell und organisatorisch noch nicht hinreichend gerüstet.“ Landesverbände, „die sich eine Beteiligung zutrauen“, würden aber zur Wahl antreten.
Werte-Union bisher erfolglos
Was das bringen soll, bleibt im Unklaren. Darauf geht die Partei nicht ein. Und Maaßen war trotz zahlreicher Anrufe und einer Textnachricht seitens der Redaktion den ganzen Tag über für keine Stellungnahme gegenüber der JUNGEN FREIHEIT zu erreichen.
Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September war die WU auf 0,6 bzw. 0,3 Prozent der Stimmen gekommen. In Brandenburg drei Wochen später erreichte sie ebenfalls 0,3 Prozent. Das reichte nicht einmal für die Wahlkampfkostenerstattung. Bei der Europawahl im Juni war die Partei nicht angetreten.
Als Erfolg vermeldet die Partei, daß sie „expandiert“. Am vergangenen Wochenende sei in Hamburg der 14. Landesverband gegründet worden. Jetzt gebe es nur im Saarland und in Bremen noch keine Landesverbände.
Fusion mit BD auf Eis
Maaßen prognostizierte in der Mitteilung, daß sich „auch mit einem Kanzler Friedrich Merz, der die Grünen als Koalitionspartner umwirbt, nichts ändern wird“. Deshalb trete die Werte-Union bei der Bundestagswahl an: „Wir wollen den wahren Wandel – für den Bürger, für Sicherheit, Freiheit und Wohlstand.“
Die im Oktober angekündigte Fusion mit einer anderen konservativen Kleinpartei, dem Bündnis Deutschland, liegt derweil auf Eis. Wie die Welt berichtet, habe man sich untereinander über den Namen der neuen Partei, die Aufnahme von Mitgliedern und die Vergabe von Vorstandsposten zerstritten. Auch über seine Sicht der Dinge zu diesem Thema hätte die JF gern mit Maaßen gesprochen. (fh)