WASHINGTON. In der Nacht zu gestern deutscher Zeit hat sich die Verliererin der US-Präsidentschaftswahl, Kamala Harris, doch noch an ihre Anhänger gewandt. Dabei lobte sie ihre Wahlkampagne, dankte ihrem Mann sowie dem amtierenden Präsidenten Joe Biden und dessen Frau Jill sowie ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz.
In der Wahlnacht hatte sie ihre angekündigte Rede im Angesicht der Niederlage noch abgesagt und die vor der Washingtoner Universität wartenden Anhänger von einem Sprecher nach Hause schicken lassen.
Unter dem Jubel der Anwesenden rief die 60jährige: „Ich bin stolz auf unser Rennen – und die Art, wie wir es geführt haben.“ Das sahen die Wähler allerdings anders: Ihr Gegenkandidat Donald Trump holte fünf Millionen mehr Stimmen und gewann alle Swingstates – ein Erdrutschsieg.
Harris räumt Niederlage ein
Ihre Niederlage räumte sie ein: „Wir müssen die Ergebnisse dieser Wahl akzeptieren.“ Sie wolle, so erklärte sie, Trump bei der Übergabe der Amtsgeschäfte unterstützen. Es gehe um die friedliche Übergabe der Macht. Das unterscheide eine Demokratie von einem Königreich. Die Treue gelten nicht einem Präsidenten oder einer Partei, sondern der Verfassung – und dem Gewissen sowie Gott.
There is an adage: Only when it is dark enough can you see the stars.
I know many people feel like we are entering a dark time. For the benefit of us all, I hope that is not the case. But, America, if it is: Let us fill the sky with the light of a billion brilliant stars.
— Kamala Harris (@KamalaHarris) November 6, 2024
Die noch amtierende Vizepräsidentin will nun weiter für die Demokratie kämpfen: „Während ich diese Wahl verloren gebe, gebe ich nicht den Kampf verloren“ – für Freiheit und Würde für alle Menschen: „Das ist ein Kampf, den ich nie aufgeben werde.“ Sie erwähnte dabei das Abtreibungsrecht, den Schutz vor Waffengewalt und gleiche Rechte und Freiheiten für alle.
Zum Abschluß ihrer Rede zitierte Kamala Harris mystisch ein „geschichtliches Gesetz“: „Nur wenn es dunkel genug ist, kannst du die Sterne sehen.“ Viele Menschen glaubten, eine dunkle Zeit beginne. „Ich hoffe, das ist nicht so. Laßt uns den Himmel mit dem Licht von Milliarden Sternen füllen – dem Licht von Optimismus, Vertrauen, Wahrheit und Hingabe.“ Dann verließ sie mit ihrem Mann Doug die Bühne. (fh)