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„Alarmierendes Ausmaß“: Ataman will verstärkt gegen „Moslemfeindlichkeit“ vorgehen

„Alarmierendes Ausmaß“: Ataman will verstärkt gegen „Moslemfeindlichkeit“ vorgehen

„Alarmierendes Ausmaß“: Ataman will verstärkt gegen „Moslemfeindlichkeit“ vorgehen

Die Antidiskriminierungsbeauftrage des Bundes, Ferda Ataman, hat ihren Jahresbericht vorgestellt. Im Zuge dessen warnte sie vor angeblich zunehmender Ausländerfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland.
Die Antidiskriminierungsbeauftrage des Bundes, Ferda Ataman, hat ihren Jahresbericht vorgestellt. Im Zuge dessen warnte sie vor angeblich zunehmender Ausländerfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland.
Ferda Ataman, Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, stellt den Jahresbericht 2023 der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vor Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
„Alarmierendes Ausmaß“
 

Ataman will verstärkt gegen „Moslemfeindlichkeit“ vorgehen

Die Antidiskriminierungsbeauftragte warnt vor Fremdenhaß – mal wieder. Diesmal nimmt Ferda Ataman angebliche „Moslemfeindlichkeit“ ins Fadenkreuz. Doch die Studie, auf die sie sich bezieht, ist kaum ernstzunehmen.
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Wallasch, Medien, Gesicht

BERLIN. Die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, hat vor einer zunehmenden „Moslemfeindlichkeit“ gewarnt. „Sie hat ein derart alarmierendes Ausmaß erreicht, daß wir reagieren müssen“, teilte sie am Donnerstag mit. Als Antwort forderte Ataman eine Strategie gegen religiöse Diskriminierung, die „Prävention und Sensibilisierung“ genauso wie einen „verstärkten Diskriminierungsschutz“ umfassen müsse. „Ich kann Betroffenen nur raten, sich beraten zu lassen und dagegen vorzugehen“, sagte sie. Schon jetzt sei es wichtig, klarzustellen, daß Diskriminierung aufgrund religiöser Ansichten verboten sei.

Hintergrund ist eine jüngst veröffentlichte Studie der EU-Agentur für Grundrechte (FRA), wonach 47 Prozent der Moslems im Jahr 2022 angegeben hatten, in den fünf Jahren zuvor „rassistisch diskriminiert“ worden zu sein. 2016 waren es 39 Prozent. Der Untersuchung zufolge liege Deutschland mit 68 Prozent weit über dem Durchschnitt der alten EU-Länder. Nur in Österreich gaben mehr Befragte an, Diskriminierungsopfer gewesen zu sein.

Atamans Beispiel beruht auf Eigenangaben

Die Studie „Being Muslim in the EU“ (zu dt. „Moslem in der EU sein“) beruht größtenteils auf Eigenangaben von insgesamt 9.607 Befragten islamischen Glaubens. So geben 41 Prozent an, für ihren Job überqualifiziert zu sein. Zugleich verfügen 19 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben über eine Hochschulbildung, während 40 Prozent keinen Abschluß über die Sekundarstufe I hinaus besitzen sollen. In der allgemeinen EU-Bevölkerung sind es jeweils 30 und 25 Prozent.

Mit Blick auf die geplante Antirassismus-Strategie für die Jahre 2025 bis 2030 rief die FRA die Europäische Kommission dazu auf, Maßnahmen gegen „antimuslimischen Rassismus“ einzubeziehen. Zudem riet die Agentur den Mitgliedsstaaten, die noch keine nationalen Antirassismus-Pläne beschlossen haben, dies nachzuholen. (kuk)

Ferda Ataman, Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, stellt den Jahresbericht 2023 der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vor Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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