WÜRZBURG. Der Monty Python-Schauspieler John Cleese hat politische Korrektheit kritisiert. „Ich denke, daß die politische Korrektheit als ein sehr warmer, großzügiger und guter Impuls beginnt und sich dann ziemlich schnell verschlechtert, bis sie in ihrer reductio ad absurdum ziemlich schädlich wird“, sagte der britische Schauspieler der Tagespost. Er sei der Ansicht, „daß Menschen, die versuchen, andere Menschen durch zwanghafte Gesetzgebung gut zu machen, am Ende immer mit etwas viel Schlimmerem enden, als womit sie angefangen haben“.
Der Komiker betonte den positiven Einfluß, den ein Lachen haben kann. „Ich sehe es nicht als böswillig an, wenn es sich um echten Humor handelt.“ Jedoch mahnte er, daß es auch „böswillige Witze“ gebe, auf die gegebenenfalls verzichtet werden sollte. Andere in ihrer Sprache zu zensieren, lehne er jedoch ab.
Cleese: „Lachen eine unglaublich starke Kraft“
Besonders die Wissenschaft leide unter „dem Einfluß des Wokismus“, kritisierte Cleese. Es seien mehr Akademiker entlassen worden als in der gesamten McCarthy-Ära. In der Zeit von 1947 bis etwa 1956 wurden Kommunisten in den USA im Zuge des Kalten Krieges verfolgt. „Etwas rauszusuchen, was jemand vor sieben Jahren gesagt hat, und ihn dann dafür feuern zu lassen, ist das Gegenteil von Güte und Nächstenliebe und auch das Gegenteil jedes anständigen und wichtigen Grundsatzes einer liberalen Demokratie.“
Für ihn kommen „die Woken“ den Puritanern gleich, „die einen Weihnachtspudding für sündig und götzendienerisch hielten“. Dabei sei „Lachen eine unglaublich starke Kraft“. Im Weiteren sprach Cleese mit der katholischen Tagespost über seinen Glauben. (sv)