BERLIN. Die Zahl der islamistischen Gefährder in Deutschland hat sich seit 2010 fast vervierfacht. Waren es vor 15 Jahren noch 127, zählten die Sicherheitsbehörden bis 1. Juli dieses Jahres 471 von ihnen. Das entspricht einem Anstieg von 270,8 Prozent, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Petr Bystron hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.
Im Jahr 2015 gab es in der Bundesrepublik 336 Personen, die von den Behörden als Gefährder im Bereich Islamismus eingestuft wurden. Verglichen mit den nun 471 Gefährdern entspricht das einem Anstieg von 40 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre.
Bystron fordert hartes Vorgehen gegen islamistische Gefährder
AfD-Politiker Bystron zeigte sich gegenüber der JUNGEN FREIHEIT entschlossen. „Wir fordern von der Bundesregierung permanente Grenzschutzmaßnahmen, Aufenthaltsverbote und Ausweisungen sowie eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglichem Extremismus.“
Jüngst hatte der Brandenburger Verfassungsschutz vor radikalen Islampredigern auf der Videoplattform TikTok gewarnt. Diese erreichten mittlerweile „ein jugendliches Millionenpublikum im deutschsprachigen Raum“, hieß es in einer Sonderpublikation der Sicherheitsbehörde. Ermittler gingen der Frage nach, wie die Mobilisierung der islamistischen Szene in Deutschland nach den Hamas-Anschlägen in Israel im Oktober ablief.
Durch die „themengebundene Auswahl“ sei TikTok „ein Angebot mit hohem Suchtpotential“, heißt es in dem Bericht „TikTokisierung des Islamismus“. Dabei seien „gerade Kinder und Jugendliche als die Hauptnutzer von TikTok die primär anvisierte Zielgruppe von Extremisten, also auch von Islamisten und salafistischen Predigern“. (st/ JF)