MÜNCHEN. Weil die bayerische Hauptstadt keinen Platz hat, um 2.000 Asylbewerber unterzubringen, wird auf dem Messegelände der Stadt eine Zeltstadt errichtet. Dort sind bereits seit dem Frühjahr etwa 1.200 Ukrainer untergebracht. Zuletzt hatte die geplante Unterbringung von etwa 500 Menschen im Stadtteil Johanneskirchen zu Protesten geführt, wie die Münchner Abendzeitung berichtet.
Die Zeltstadt am Messeplatz soll bis Juni genutzt werden. Danach braucht die Messe das Gelände selbst, wie ihr Sprecher Willi Bock mitteilt. Während sie mit dem Aufbau des Lagers nichts zu tun hat, kümmert sich die Messe um die Logistik wie Strom und Wasser.
Lediglich acht Prozent kommen aus der Ukraine
„Ich bin heilfroh, daß bisher aus der Bevölkerung keine negativen Reaktionen kamen. Wir verteilen im Vorfeld immer Flyer, damit die Leute Bescheid wissen. Sie reagieren mit Verständnis“, sagte Bezirksausschuß-Chef Stefan Ziegler (CSU). Zunächst sollen ab heute Feldbetten für etwa 500 Leute aufgestellt werden. Bis zum 18. Dezember will man die Hallen durch Vorhänge unterteilen. Wegen der Kälte soll verstärkt geheizt werden.
Derzeit leben in München etwa 5.000 Asylbewerber, die meisten davon aus Afghanistan, 22 Prozent, und Nigeria, 14 Prozent. Lediglich knapp acht Prozent kommen aus der Ukraine. Die Zusammensetzung der Zeltstadt soll ähnlich aussehen. (lb)