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„Dollar statt Panzer“: Orbán nennt EU „eine schlechte Parodie“ der Sowjetunion

„Dollar statt Panzer“: Orbán nennt EU „eine schlechte Parodie“ der Sowjetunion

„Dollar statt Panzer“: Orbán nennt EU „eine schlechte Parodie“ der Sowjetunion

Auf dem Foto befindet sich Viktor Orban während einer Rede. (Themenbild)
Auf dem Foto befindet sich Viktor Orban während einer Rede. (Themenbild)
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán: Hält den Freiheitsbegriff des Westens für eine Flucht vor sich selbst. Foto: picture alliance / AA | Davit Kachkachishvili
„Dollar statt Panzer“
 

Orbán nennt EU „eine schlechte Parodie“ der Sowjetunion

Am Jahrestag des ungarischen Volksaufstandes teilt Viktor Orbán scharf gegen die EU aus. Ungarns Ministerpräsident zeichnet Parallelen zwischen Brüssel heute und Moskau aus der Zeit des Kalten Krieges – dennoch sieht er auch einen Grund zur Hoffnung.
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VESZPREM. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat die Methoden der Europäischen Union mit denen der Sowjetunion verglichen. Während seiner Rede anläßlich des 67. Jahrestages des ungarischen Volksaufstandes warf er Brüssel vor, sein Land der Identität durch das Aufzwingen eines mehrheitlich abgelehnten Modells liberaler Demokratie zu berauben. „Heute tauchen Dinge auf, die uns an die Sowjetzeit erinnern“, beklagte der 60jährige. Seiner Ansicht nach gebe es die gleichen Belehrungen, die allerdings auf sanftere Weise durchgesetzt würden: „Statt Panzern, die aus dem Osten heranrollen, rollen Dollar aus dem Westen an denselben Ort und zu denselben Leuten.“

Zugleich betonte Orbán die Unterschiede zwischen der Zeit des Kalten Krieges und der Gegenwart: „Moskau war hoffnungslos, aber Brüssel und die Europäische Union können noch repariert werden.“ Während Moskau eine Tragödie gewesen sei, sei Brüssel nur „eine schlechte zeitgenössische Parodie“ darauf. Für einen Ungarn sei der Kampf für die Freiheit nichts, wofür er sich entscheide, fügte der ungarische Regierungschef hinzu.

Orbán: Freiheit im Westen als Flucht vor sich selbst

Bezüglich des Freiheitsbegriff des Westens äußerte er jedoch deutliche Kritik. Diesen bezeichnete er als „Flucht“ vor sich selbst und vor dem, als was man geboren wurde: „Ändere deine Identität, alle ihre Komponenten und passe dich dem neuesten Trend an, dann wirst du frei sein.“ In Ungarn habe man sich nach dem Gegenteil gesehnt. Freiheit bedeute, anzukommen und sich zu seiner echten Identität zu bekennen, sei es als Ungar, Christ, Mann oder Frau. „Sei, wer du bist“, fügte Ungarns Ministerpräsident hinzu.

Orbán bemängelte zudem fehlenden Rückhalt auf der internationalen Bühne. „Wir waren die ersten, die Europa vor der Migration geschützt haben, und wir waren die ersten, die Frieden statt Krieg vorgeschlagen haben“, sagte er mit Blick auf die Migrationskrise und den Ukrainekrieg. Er mahnte an, Ungarn habe nie Worte der Dankbarkeit erhalten, dafür aber Dolchstöße. Er nannte dies „ein Muster des ungarischen Schicksals“, das sich immer wieder wiederhole. (kuk)

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán: Hält den Freiheitsbegriff des Westens für eine Flucht vor sich selbst. Foto: picture alliance / AA | Davit Kachkachishvili
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