MÜNCHEN. SPD und Grüne attackieren konkurrierende Parteien im bayerischen Wahlkampf besonders häufig. Insgesamt 36 Prozent der SPD-Nachrichten auf der Plattform Twitter zeichnen sich dabei hauptsächlich durch Kritik an anderen aus. Bei den Grünen sind es 32 Prozent, wie eine Studie des Sparta Research Projects ergibt.
Als Beispiele für Negative Campaigning nennt die Studie etwa die Kanalbeschreibung der SPD: „#MachenStattSödern!“ Auch die CSU und die Freien Wähler verwenden demnach viel Raum für Kritik am Heizungsgesetz.
Ausgewertet wurden dabei Twitter-Nachrichten von Partei- und Fraktionsaccounts, sowie von Spitzenkandidaten und Vorständen. Der untersuchte Zeitraum war vom 1. bis zum 24. Juli.
AfD twittert am stärksten themenbezogen
Ebenfalls auffällig ist die unterschiedliche Gewichtung von Wahlkampfthemen gegenüber der Bewerbung der eigenen Politiker. Die AfD twittert demnach am stärksten themenbezogen – lediglich acht Prozent der Twitternachrichten stellt eigene Politiker in den Vordergrund. Am stärksten werben die bayerischen Grünen mit dem eigenen Personal.
Die dominierenden Themen des Wahlkampfs waren auf Twitter klar „Wirtschaft und Finanzen“. Besonders die CSU und die Freien Wähler setzten dazu viele Nachrichten ab. Bei den Grünen dominiert hingegen der Bereich „Klima und Umwelt“, bei der AfD hingegen „Medien und Kommunikation“.
Das Sparta Research Project steht unter der Leitung einer Professorin für Politikwissenschaft an der Bundeswehr Universität München, Jasmin Riedl. Die Ergebnisse wurden vom Bayerischen Rundfunk veröffentlicht. In Gänze einsehbar wird die Studie erst Anfang September sein. (lb)