BERLIN. Fast als die Hälfte der derzeit in Deutschland lebenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine plant, langfristig im Land zu bleiben. Insgesamt 44 Prozent gaben an, für einige Jahre oder gar für immer hier bleiben zu wollen. Auch ist die Zahl der Ukrainer, die in Deutschland einer Arbeit nachgehen, ist im Vergleich zum Sommer 2022 leicht gestiegen, wie eine Umfrage des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ergab.
In der Altersgruppe von 18 bis 64 Jahren gehen 18 Prozent einer Beschäftigung nach. Im Sommer 2022 waren es 17 Prozent. Über zwei Drittel der Kriegsflüchtlinge, die keine Arbeit haben, wollen sich sofort oder innerhalb des kommenden Jahres eine suchen.
Allgemein hatten sich die Lebensumstände der Ukrainer verbessert. Die Mehrheit hatte nach eigener Aussage einen Sprachkurs besucht oder bereits abgeschlossen. Zudem lebten die meisten ukrainischen Flüchtlinge in einer privaten Wohnung oder einem Haus.
Familiäre Situation ist für Ukrainer entscheidend
Etwa 71 Prozent können sich nicht vorstellen, für immer in Deutschland zu leben. Innerhalb dieser Gruppe möchten 38 Prozent nach dem Kriegsende in ihre Heimat zurückkehren, weitere 30 Prozent wollen einen engen Kontakt zu Deutschland halten und zumindest zeitweise hier leben.
Eine große Rolle bei der Frage „Bleiben oder Gehen“ spielt die familiäre Situation. Wer einen Partner im Ausland hat, beabsichtig deutlich seltener, in Deutschland zu bleiben. Ukrainische Kriegsflüchtlinge, die glauben, gute Deutschkenntnisse zu haben und hier nach Arbeit suchen, wollen deutlich häufiger bleiben. Insgesamt wurden für die Studie fast 7.000 Menschen befragt. (lb)