BREMEN. Die „Bürger in Wut“ stehen in einer aktuellen Wahlumfrage vor dem Urnengang in Bremen bei zehn Prozent. Damit würden sie bei der Abstimmung am Sonntag noch deutlich vor der FDP liegen, die derzeit auf sechs Prozent der Stimmen käme, wie eine Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF ergeben hat.
BREMEN | Sonntagsfrage Bürgerschaftswahl Forschungsgruppe Wahlen/ZDF
SPD: 29% (-1)
CDU: 26% (-1)
GRÜNE: 13%
LINKE: 11% (+2)
BIW: 10% (+1)
FDP: 6%
Sonstige: 5% (-1)Änderungen zur letzten Umfrage vom 05. Mai 2023
Verlauf: https://t.co/Kvb1VMw8AZ#hbwahl #ltwhb pic.twitter.com/7b0y26Wvgk
— Deutschland Wählt (@Wahlen_DE) May 11, 2023
Auch zur Linkspartei ist der Abstand nur noch haarscharf. Sie kämen aktuell auf elf Prozent. Die Grünen liegen bei der Umfrage bei 13 Prozent. Spitzenreiter ist die SPD mit 29 Prozent, gefolgt von den Christdemokraten mit 26 Prozent.
Grund für die gestärkte Position der „Bürger in Wut“ ist wohl der Ausschluß der AfD von der Wahl. Diese hatte im März sieben Prozent in Aussicht gehabt. Hintergrund des Ausschlusses ist ein parteiinterner Zwist im AfD-Landesverband zwischen zwei konkurrierenden Vorständen, die beide für sich beanspruchen, die Partei nach außen zu vertreten. Beide Vorstände hatten eigene Listen beim Wahlausschuß eingereicht, obwohl laut Gesetz jede Partei nur mit einer antreten darf. Der Wahlausschuß wies deswegen beide Wahlanmeldungen zurück.
Timke: „Bürger in Wut“ sind pragmatisch-konservativ
Die „Bürger in Wut“ wurden 2004 vom Polizisten Jan Timke gegründet. Timke sitzt seit 2008 in der Bremer Bürgerschaft. Er profitiert von einer Besonderheit im Bremer Wahlrecht, wonach es für einen Sitz im Landesparlament bereits ausreicht, wenn die Partei in Bremerhaven mehr als fünf Prozent der Stimmen erhält. Nach der Wahl wollen sie mit der liberal-konservativen Kleinpartei Bündnis Deutschland fusionieren.
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„Allen Populismusvorwürfen zum Trotz machen wir seit nunmehr 15 Jahren pragmatisch-konservative Politik in Bremen“, hatte Timke im Interview in der aktuellen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT erzählt. „Wir profitieren davon, daß die Arbeit des amtierenden Senats aus SPD, Grünen und Linken – übrigens das erste Bündnis unter Beteiligung der SED-Nachfolger auf Landesebene im Westen Deutschlands – stark ideologiegetrieben ist und an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbeigeht.“ (zit)