BERLIN. Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hat sich für eine Waffenverbotszone in Innenstädten und an Bahnhöfen ausgesprochen. Solche seien „durchaus sinnvoll“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Ein Messer könne schnell schwere oder tödliche Verletzungen verursachen. Zugleich sei es einfach zu beschaffen.
Waffenverbotszonen „offensiv kontrollieren“
Der Staat könne gewiß nicht jedes Messer verbieten, lenkte Münch ein. Waffenverbotszonen in besonders kritischen Teilen von deutschen Innenstädten einzurichten, schaffe aber Abhilfe. Die Polizei könne in diesem Fall nämlich „offensiv kontrollieren“.
Messer seien aktuell bei rund 5,6 Prozent der Fälle von gefährlichen oder schweren Körperverletzungen die Tatwaffe, bei Raubdelikten in elf Prozent der Fälle. Schußwaffen kämen bei etwa einem halben Prozent der Gewalttaten zum Einsatz.
BKA-Chef offen für Verschärfung des Waffenrechts
Das deutsche Waffenrecht in seiner jetzigen Form beinhalte bereits zahlreiche Regelungen für den Umgang mit Pistolen und Co. bereit. Da Beispiele in der jüngsten Vergangenheit aber gezeigt hätten, wie viele Opfer bereits der Einsatz einer einzigen Waffe zur Folge haben könne, plädiere er für eine weitere Verschärfung der rechtlichen Vorschriften, führte der BKA-Chef aus.
In mehreren deutschen Städten gibt es bereits Waffenverbotszonen. Unter anderem in der Düsseldorfer Altstadt ebenso wie an den Kölner Ringen dürfen Polizisten Passanten ohne Anlaß kontrollieren. Wie die Welt berichtet hatte, wurden sie dabei oftmals auch fündig. Fast 350 Waffen beschlagnahmten Beamte in den vergangenen zwölf Monaten. Darunter Butterflymesser, Dolche, Einhandmesser, Springmesser, Taschenmesser, Reizstoffspühgeräte, Schlagstöcke, Teleskopschlagstöcke, Totschläger, Schreckschuß-, Reizstoff- und Signalwaffen. (zit)