DRESDEN. Die Anzahl der Straftaten ist in Sachsen im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent gestiegen. So nahm die Gewaltkriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent zu, wie das sächsische Innenministerium am Montag mitteilte. Mit knapp unter 8.000 Taten liegt die Zahl damit leicht über der von 2018.
Ebenso sind Straftaten im Zusammenhang mit Kinderpornographie stark gestiegen. Zählte Sachsens Polizei 2018 noch 449 Taten, waren es im vergangenen Jahr rund 2.000. Auch die Fälle von einfachem Ladendiebstahl sowie dem Diebstahl von Kredit- oder EC-Karten nahmen zu.
Zahl ausländischer Verdächtiger gestiegen
Insgesamt stieg die Zahl der tatverdächtigen Einwanderer weiter an. Zählte die Polizei 2021 noch 17.502 Verdächtige, erhöhte sich die Zahl im vergangenen Jahr auf 19.905. Ausländerrechtliche Verstöße wurden dabei nicht mitgerechnet.
Heute stellte @SMIsachsen-Minister Armin Schuster & die Leiterin unseres #Landeskriminalamtes Sonja Penzel die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2022 vor. Sie zeigt auch dieses Jahr wieder: Sachsen ist ein sicheres Bundesland: https://t.co/Ex13K5i4qp#PKSachsen2022 pic.twitter.com/hexbZLcO1e
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) March 21, 2023
Die politisch motivierte Kriminalität stieg von knapp 5.000 auf etwa 6.000 Taten. Konkret handelt es sich um einen Anstieg von 31,9 Prozent. Die meisten Gewaltverbrechen fielen dabei in den Phänomenbereich „links“. 185 Gewalttaten werden diesem Bereich zugeordnet. Das sind 48,3 Prozent aller politisch motivierten Gewaltverbrechen. Zum Vergleich: 84 (21,9 Prozent) der Taten sollen von Rechtsextremen begangen worden sein.
Innenminister zeigt sich zufrieden
Obwohl die Verbrechensrate insgesamt anstieg, sank die Verbrechensrate im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 allerdings um 1,7 Prozent, wie das sächsische Innenministerium betonte. Ohne die „hohe Zahl von aufenthaltsrechtlichen Verstößen beim Grenzübertritt“ sollen es sogar 5,5 Prozent weniger sein. Drogendelikte sanken zwar im Vergleich zum Vorjahr, sind allerdings höher als im Jahre 2019. Parallel dazu stieg die Aufklärungsrate im Vergleich zu 2019 um 2,2 Prozent. Fast 60 Prozent aller Straftaten im Freistaat werden demnach aufgeklärt.
Innenminister Armin Schuster bewertete die Zahlen insgesamt positiv. „Sachsen ist und bleibt ein sicheres Bundesland“, sagte er bei der Vorstellung der Kriminalstatistik. Weniger optimistisch äußerte sich die AfD-Fraktion Sachsen. Ihr innenpolitischer Sprecher Sebastian Wippel nannte den Anstieg der Gewaltkriminalität „erschreckend“. Auch der Zuwachs bei nicht-deutschen Tatverdächtigen „stimme nachdenklich“.
(lb)