BERLIN. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat die deutschen auf Einschnitte in der Krankenhaus-Versorgung eingestellt. „Im Zuge der Krankenhausreform werden wir selbstverständlich Krankenhäuser abbauen oder umwandeln müssen. Wer etwas anderes sagt, verschließt die Augen vor der Wirklichkeit“, sagte Gassen der Neuen Osnabrücker Zeitung.
„Wir haben historisch deutlich zu viele Krankenhäuser mit in der Regel deutlich zu wenig Personal“, sagte er Ärzteverbands-Chef. Deswegen sei es logisch, das bestehende Personal an Kliniken einzusetzen, die ohne Frage gebraucht würden. Hintergrund ist das Vorhaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Finanzierung der Krankenhäuser bis zum Sommer zu reformieren.
Lauterbach wollte schon 2019 Krankenhäuser schließen
Bereits seit Wochen warnen Vertreter der Krankenhaus-Gesellschaften vor zunehmenden Finanzierungslücken – auch wegen der drastisch gestiegenen Inflation. Lauterbachs Pläne sehen vor, daß bisherige System der Fallpauschalen, bei denen Krankenhäuser für bestimmte Eingriffe einen festen Geldbetrag erhalten, weitgehend abzuschaffen.
Statt dessen sollen Kliniken künftig in drei Kategorien eingeordnet werden, nach denen festgelegt wird, wieviel Geld für das Vorhalten von Personal und Medizintechnik bereitgestellt wird. Lauterbach selbst hatte bereits 2019 gewarnt, die Bundesrepublik leiste sich zu viele Kliniken: „Jeder weiß, daß wir in Deutschland mindestens jede dritte, eigentlich jede zweite, Klinik schließen sollten. Dann hätten wir anderen Kliniken genug Personal, geringere Kosten, bessere Qualität, und nicht so viel Überflüssiges. Länder und Städte blockieren.“
Jeder weiß, dass wir in Deutschland mindestens jede dritte, eigentlich jede zweite, Klinik schließen sollten. Dann hätten wir anderen Kliniken genug Personal, geringere Kosten, bessere Qualität, und nicht so viel Überflüssiges. Länder und Städte blockieren https://t.co/Ffyf8Ue5ZX
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) June 4, 2019
(ho)