BERLIN. Der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Schäuble (CDU), hat die Deutschen zu mehr Anstrengungen und weniger Jammern aufgefordert. Angesichts der aktuellen Krisen müßten sie sich „wieder mehr anstrengen. Mir macht Sorge, daß so viele Deutsche gerade lieber weniger arbeiten wollen: zum Beispiel in Teilzeit und nie am Wochenende. Das wird nicht funktionieren. Denn überall fehlen Arbeitskräfte! Meine Erfahrung ist: Immer nur Spaß haben – das ist keine Lebenserfüllung“, sagte er der Bild-Zeitung.
Mit Blick auf die drohende Energieknappheit und kalte Wohnungen äußerte der Christdemokrat: „Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muß man nicht jammern, sondern man muß erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich.“ Zudem sollten sich die Bürger mit Kerzen, Streichhölzern und Taschenlampen auf Stromausfälle vorbereiten.
Schäuble: „Zur Not kannst Du dann eine Urlaubsreise nicht machen“
Angesichts der hohen Energiepreise und Inflation betonte Schäuble, der Staat könne nur wirklich Hilfsbedürftige unterstützen. „Den anderen muß man auch mal sagen: Zur Not kannst Du dann eine Urlaubsreise mal nicht machen. Die Gefahr, die ich sehe, ist, daß wir glauben, der Staat sei etwas, der seinen Bürgern bloß immer mehr liefern müsse.“ Doch der Staat sei kein Supermarkt und die Bürger keine Schnäppchenjäger.
Erst vergangene Woche hatte der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) wegen der Wirtschaftskrise persönliche Konsequenzen von der Jugend gefordert. „Ich möchte darum bitten, sich ein bißchen mehr anzupassen, den Lebensstil zu ändern, Erwartungen an den Wohlstand zu reduzieren.“ (ag)