BERLIN. Der deutsche Staat hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 17,5 Prozent mehr Steuern eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen lagen bei knapp 408 Milliarden Euro, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Im Vergleich zum vergangenen Jahr waren die Einnahmen im ersten Halbjahr 2022 sogar um 26,3 Prozent gestiegen.
„Bei der Lohnsteuer sorgte der robuste Arbeitsmarkt für eine kräftigte Zunahme der Einnahmen“, heißt es in dem Bericht. Die Lohnsteuersumme stieg im Juni unbereinigt um 10,6 Prozent. Unternehmen zahlten erheblich mehr Steuern als vor einem Jahr: Die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer stiegen im Jahresvergleich um 29,3 Prozent.
Noch stärker wuchsen die Einnahmen aus der Umsatzsteuer, hier ist ein Plus von gut 55 Prozent zu verzeichnen. Dazu trug auch die hohe Inflation bei. Der Anstieg gehe teilweise auf buchungstechnische Verschiebungen bei der Umsatzsteuer auf Importe zurück, schrieb das Bundesfinanzministerium.
Höhere Preise sorgen für Mehreinnahmen
Doch auch bereinigt um diese Effekte hätten starke Anstiege der Importpreise den Wert der Warenimporte und somit die Steuereinnahmen des Staates deutlich erhöht. Der Zuwachs aus der Binnen-Umsatzsteuer betrug 9,2 Prozent.
Der Bericht wies ausdrücklich auf eine schwache Vergleichsbasis gegenüber dem Vorjahreszeitraum hin. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und steuerliche Maßnahmen zur Abfederung und Entlastung der Wirtschaft hätten das Aufkommen 2021 gemindert. (st)