HAMBURG. Der FC St. Pauli hat angekündigt, sein Stadion nicht jeder Nationalmannschaft zum Trainieren für die Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2024 zu überlassen. Das Millerntor-Stadion gehört zu den rund 50 Trainingsstätten des Turniers, da es in direkter Nachbarschaft zum Hamburger Volksparkstadion liegt, wo Spiele des Turniers ausgetragen werden. Der Verein hat sich vertraglich zusichern lassen, Nationalmannschaften ausschließen zu dürfen, die nicht zu den eigens auferlegten Werten paßten, berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Um welche Nationalmannschaften es sich dabei handelt, hat der Verein bisher nicht konkretisiert. Eine diesbezügliche Anfrage der Jungen Freiheit blieb unbeantwortet. Davon dürften wohl das ungarische Team und die Türkei betroffen sein, meldete die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Vereinskreise. Der Club ist deutschlandweit der Einzige, der sich eine Klausel dieser Art zusichern ließ.
FC St. Pauli seit Jahren linkspolitisch engagiert
Der FC St. Pauli fällt immer wieder mit politischem Aktivismus auf. Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen beim Hamburger Verein sei neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten geprägt durch „Grundsätze der Sozialverträglichkeit, Angebotsvielfalt, Nachhaltigkeit und Ökologie“, heißt es auf der Website. Seit der Saison 2018/19 führt der Club eine Werbepartnerschaft mit dem Sportwettenanbieter „bwin“. St.Pauli ist einer von fünf deutschen Profivereinen, die mit dem Wett-Giganten kooperieren.
Gemeinsam mit seinem Partner „Budni“ hatte der Verein im Jahr 2018 ein Duschgel namens „Anti-Fa – die wilde Frische der Straße“ auf den Markt gebracht. „In Zeiten, in denen Nazis auf ihren Demos ungehindert und unbehelligt rechtsextreme Parolen schreien dürfen und in denen geflüchtete Menschen bedroht und gejagt werden“, sei es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen. (st)