ISLAMABAD. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) muß wegen einer Corona-Infektion ihre Pakistan-Reise abbrechen. Sie leide inzwischen nach Angaben des Auswärtiges Amtes unter „deutlichen Grippesymptomen“. Zunächst wurde nur bekannt, daß die 41jährige ihren Geschmackssinn verloren habe. Beim Mittagessen mit Pakistans Außenminister Bilawal Bhutto Zardari schmeckte sie plötzlich nichts mehr. Dies zählt zu den schweren Covid-Symptomen und tritt inzwischen nur noch selten auf.
Baerbock ist trotz Impfung erkrankt. Zuvor hatte sie eine allgemeine Impfpflicht für alle Deutschen gefordert, weil „wir damit all diejenigen schützen, die seit zwei Jahren alles gegeben haben, das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten“. Um mitzuhelfen, die Zwangsimpfung durchzusetzen, hatte die Außenministerin im April sogar vorzeitig den Nato-Gipfel in Brüssel verlassen. Sie wollte – auch auf Wunsch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – an der Abstimmung im Bundestag teilnehmen. Doch Baerbocks Stimme half nichts, die Impfpflicht fiel durch.
Freiheitsbeschränkungen Ungeimpfter befürwortet
Daß die Impfung allerdings weder die Geimpften noch das Umfeld vor einer Infektion schützt, muß die Außenministerin nach vielen anderen jetzt buchstäblich am eigenen Leib erfahren. Den Rückflug über Dubai und Athen nach Berlin wird sie in völliger Isolation verbringen. Heute Abend um 22 Uhr wird sie wieder in der deutschen Hauptstadt landen. Ob sie aufgrund ihrer Symptome in eine Klinik gebracht werden muss, ist noch unklar.
Im vergangenen August hatte die Grünen-Chefin auch Freiheitsbeschränkungen Ungeimpfter befürwortet. Geimpfte sollten diese dagegen zurückerhalten, „um den Impfanreiz zu erhöhen“. Baerbock damals: „Wenn jemand nicht solidarisch mit etwa Kindern oder chronisch Kranken ist, dann kann er oder sie nicht erwarten, daß alle anderen auf ihre Freiheit verzichten.“ (fh)