PARIS. Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen hat angekündigt, bei einem Wahlsieg Rüstungskooperationen mit Deutschland aufzukündigen. „Wegen unvereinbarer strategischer Differenzen werden wir die gesamte Zusammenarbeit mit Berlin beenden“, sagte sie bei einem Wahlkampfauftritt in Paris. Das beträfe sowohl die Pläne für einen gemeinsamen Kampfjet wie einem Kampfpanzer.
Le Pen warf Deutschland vor, zu sehr auf die Nato zu setzen und die Entwicklung eigener Waffensysteme zu vernachlässigen. Die deutsche Regierung stehe für „die absolute Verneinung der französischen strategischen Identität“. Es sei normal, „daß Berlin seine Interessen verteidigt, und daß wir unsere Interessen verteidigen, was Macron vernachlässigt hat“, sagte sie weiter.
Scharf kritisierte die Kandidatin des Rassemblement National die deutsche Energiepolitik. „Ich werde es nicht zulassen, dass Deutschland unsere Atomindustrie zerstört“, machte Le Pen deutlich. Stattdessen wolle sie die Deutschen von dem französischen Modell überzeugen, das sich auch künftig auf Atomkraft stützen solle. Sie bezeichnete sich zwar als EU-Skeptikerin, strebe aber keinen Austritt aus der Europäischen Union an. (JF)