BONN. In Münster und Bonn ist es zu antiisraelischen Vorfällen vor Synagogen gekommen. Hierbei wurden am Dienstag abend Israelflaggen verbrannt und Steine gegen eine Synagoge geworfen, wodurch deren Eingangstür beschädigt wurde.
Wie die Polizei Münster berichtet, sei sie per Notruf darüber informiert worden, daß rund 15 Männer arabischen Aussehens sich laut rufend vor der Synagoge aufhalten und eine israelische Fahne verbrennen würden.
Die alarmierten Beamten hätten daraufhin 13 beteiligte Personen vorläufig festgenommen. Vor der Synagoge sei zudem eine teilweise verbrannte Israelfahne sichergestellt worden. Bei den Tatverdächtigen handele es sich um Männer im Alter von 15 bis 46 Jahren, die unter anderem syrische, türkische, kosovarische und irakische Staatsbürger seien, teilte eine Sprecherin der Polizei Münster der JUNGEN FREIHEIT auf Nachfrage mit.
Verbrannte Israelflaggen auch in Bonn
Auch ein Mann aus Togo, der zugleich die deutsche Staatsbürgerschaft besitze, habe sich an den Vorgängen beteiligt. Nun werde vom Staatsschutz wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen des Beschädigens von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten ermittelt.
Aufgrund der Gefahrenlage hat die Polizei die Schutzmaßnahmen vor der Synagoge in Münster erhöht. Die Synagoge werde bis auf weiteres rund um die Uhr durch die Polizei bewacht.
Auch in Bonn wurde die Polizei am Dienstag abend tätig, nachdem Zeugen sie wegen Attacken auf den Eingang der Synagoge informiert hatte. Glasscheiben aus dem Eingangsbereich seien mit Steinen beschädigt worden. Außerdem habe die Polizei drei Papierzettel mit mutmaßlich arabischen Schriftzeichen sowie eine verbrannte Flagge sichergestellt.
Insgesamt habe die Polizei drei Personen festgenommen. Mittlerweile ermittele der Staatsschutz der Bonner Polizei. Nähere Auskünfte konnte die Polizei am Mittwoch vormittag nicht machen.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Münster, Sharon Fehr, zeigte sich aufgrund des schnellen Eingreifens der Polizei in Münster erleichtert, berichtete die Jüdische Allgemeine Zeitung. „Zurück bleiben höchst verunsicherte Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Münster, die sich ohnehin größte Sorgen um ihre Angehörigen und Freunde in Israel machen“, sagte Fehr. (hl)