BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband hat vor dem Hintergrund der Corona-Mutationen vor verfrühten Schulöffnungen gewarnt. Es sei „unbedingt notwendig, auf Vorsicht und Behutsamkeit zu setzen“, äußerte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die neuen Varianten des Corona-Virus seien die „größte Bedrohung für eine klare, verläßliche und nachhaltige Schulöffnungsperspektive“, betonte er. Nach seiner Ansicht sollte es erst ab einer Inzidenz von unter 35 wieder vollständigen Präsenzunterricht geben. Voraussetzung für den Wechselunterricht ist seiner Ansicht nach eine Inzidenz von unter 100 über einen Zeitraum von mindestens einer Woche in der betroffenen Region. Außerdem müsse in dem Fall der Trend rückläufiger Infektionszahlen stabil sein.
Laschet besorgt über Lockdown-Schäden für Kinder
Dem widersprach die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD). Schulöffnungen bedeuteten für Kinder sozialen Austausch und „ein Stück Entlastung für die Familien“, sagte die Kultusministerin von Brandenburg. In den meisten Bundesländern startet in der kommenden Woche wieder der Unterricht in den Grundschulen. Auch Kitas öffnen wieder nach rund zweimonatiger Pause.
Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hatte im Kampf gegen die Corona-Pandemie Anfang der Woche vor einer zu starren Fokussierung auf den Inzidenzwert gewarnt. Es müßten auch all die anderen Schäden, etwa für die Gesellschaft und die Wirtschaft, im Blick gehalten werden. Kinder, die monatelang nicht in die Schule oder zur Kita gingen, erlitten möglicherweise Schäden fürs ganze Leben, mahnte der Christdemokrat. (ag)