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Kampf gegen Extremismus: Sachsen-Anhalts Polizei will Professur für politische Bildung schaffen

Kampf gegen Extremismus: Sachsen-Anhalts Polizei will Professur für politische Bildung schaffen

Kampf gegen Extremismus: Sachsen-Anhalts Polizei will Professur für politische Bildung schaffen

Das Landeswappen von Sachsen-Anhalt auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
Das Landeswappen von Sachsen-Anhalt auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
Das Landeswappen von Sachsen-Anhalt auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
Kampf gegen Extremismus
 

Sachsen-Anhalts Polizei will Professur für politische Bildung schaffen

Der Rektor der Polizeischule in Sachsen-Anhalt, Frank Knöppler, hat die Einrichtung einer Professur für politische Bildung in seiner Ausbildungsstätte angekündigt, um Extremismen in den Sicherheitskräften entgegenzuwirken. Die Beamten müßten aber langfristig betreut werden, um gegen Rassismus und Antisemitismus gestärkt zu werden.
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ASCHERSLEBEN. Der Rektor der Polizeischule in Sachsen-Anhalt, Frank Knöppler, hat die Einrichtung einer Professur für politische Bildung in seiner Ausbildungsstätte angekündigt. Die Stelle soll im kommenden Jahr besetzt werden. Damit will die Polizeischule Extremismus in den Sicherheitskräften entgegenwirken, sagte Knöppler dem MDR.

Die Maßnahme alleine reiche aber noch nicht aus, um die späteren Beamten gegen Rassismus und Antisemitismus zu immunisieren. Es müßten verstärkt entsprechende Strukturen und Möglichkeiten geschaffen werden, die die Beamten in einem längeren Prozeß betreuten.

Polizisten entwickelten Extremismen im aktiven Dienst

Die Fachhochschule verfüge bereits über Kontakte nach Israel und einen Antisemitismusbeauftragten. Es gebe zudem ganze Thementage, die sich mit dem Phänomen beschäftigten. Dabei fahren die Polizisten in der Ausbildung unter anderen nach Halberstadt zur Moses-Mendelssohn-Stiftung oder tauschen sich mit jüdischen Mitbürgern über deren Kultur und Geschichte aus, führte Knöppler aus.

Polzisten neigten meist erst zu rassistischen und antisemitischen Tendenzen, wenn sie im aktiven Dienst seien und dort nicht mehr beobachtet und begleitet würden, schilderte Rafael Behr von der Hamburger Polizeiakademie. Für viele Beamte sei es schwierig, das Fehlverhalten ihrer Kollegen anzuzeigen, weil dies als Verrat und Vertrauensbruch gelte.

Beamte sollen auf Mißstände hinweisen

Der stellvertretende Leiter der Gewerkschaft der Polizei Sachsen-Anhalt, Uwe Bachmann, appellierte an die Bereitschaft der Beamten, auf Mißstände hinzuweisen.

„Wir haben eine fundierte Ausbildung, wir haben ein demokratisches Grundverständnis und wir müssen taff und stark genug sein, auch tatsächlich solche Sachen anzusprechen“, forderte er.

Zuletzt waren immer wieder Fälle bekannt geworden, in denen Polizisten rechtsextreme Inhalte in WhatsApp-Chats geteilt haben sollen. Am Montag leitete die Göppinger Polizei ein Disziplinarverfahren gegen 17 Beamte, die Mitglieder solcher Gruppen gewesen sein sollen. 15 von ihnen, die selbst keine rechtsextremen Nachrichten verschickt haben, wirft sie vor, nicht gegen diese protestiert zu haben. (zit)

Das Landeswappen von Sachsen-Anhalt auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
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