SARAJEVO. Der bosnische Sicherheitsminister Fahrudin Radoncic hat vor einem erneuten Ansturm illegaler Einwanderer in Richtung Zentraleuropa gewarnt. „Unsere Grenze ist sehr durchlässig und ich erwarte, daß wir als Gesellschaft nach einem dreijährigen Schlaf aufwachen“, beklagte er laut der kroatischen Nachrichtenagentur Hina.
In Griechenland seien derzeit rund 100.000 Migranten abmarschbereit. Dies verband er mit einem Hilferuf nach Brüssel. „Uns fehlen mindestens 1.200 Grenzbeamte“, warnte Radoncic. In der Praxis sehe es daher so aus, daß ein Polizist 25 Kilometer Grenzlinie überwachen müsse. Das sei aber unmöglich.
Auch erwarte er finanzielle Solidarität von den Kommunen im Land. Er bezeichnete dies als „Test“, wie sehr die Gemeinden „wirklich Bosnien-Herzegowina lieben und schützen wollen“. Es sei besser, auf finanzielle Vorteile zu verzichten, „um damit Bosnien-Herzegowina zu helfen und es vor einer großen Migrantenkrise zu bewahren, welche gewaltige Sicherheitsrisiken mit sich bringen würde“. (tb)