BERLIN. Bis zum Jahr 2040 wird der Anteil der Bürger mit ausländischen Wurzeln in Deutschland laut dem Berliner Migrationsforscher Herbert Brücker auf bis zu über 40 steigen. „Deutschland wird bunter werden. Derzeit hat etwa ein Viertel der Menschen in Deutschland Migrationshintergrund. In 20 Jahren werden es mindestens 35 Prozent, könnten aber auch über 40 Prozent sein“, sagte er der Welt.
Frankfurt am Main sei ein gutes Beispiel für diese Entwicklung. „Dort hat schon heute jeder Zweite Migrationshintergrund. In Berlin sind es etwa 35 Prozent. Was wir heute in den Großstädten sehen, ist künftig für das Land insgesamt normal.“
Brücker warnte jedoch davor, ein falsches Bild der Entwicklung zu zeichnen. Den Konflikt einer Minderheit der Deutschen gegen eine Mehrheit der Einwanderer werde es so nicht geben. Die Deutschen würden immer die mit Abstand größte Gruppe bleiben, da die Migranten in sich eine „bunte“ Gruppe seien.
Arbeitsmigranten könnten vom Balkan kommen
Mit Blick auf die Arbeitsmigration plädierte der Direktor der Abteilung Ökonomische Migrations- und Integrationsforschung der Humboldt-Universität für eine gemeinsame europäische Lösung. „Wir haben einen gemeinsamen Binnenmarkt und einen gemeinsamen Arbeitsmarkt, da würde es sich in der Tat anbieten.“
Deutschland könne seinen Bedarf an Arbeitskräften in Zukunft durch Einwanderer aus den Westbalkanländern oder der Ukraine decken. „Wegen der vergleichsweise jungen Bevölkerung ist auch der Mittlere Osten relevant.“ (ag)