HAMBURG. Der Allgemeine Studierendenausschuß (Asta) der Universität Hamburg hat die Rückkehr des ehemaligen AfD-Sprechers Bernd Lucke an die Hochschule scharf kritisiert. Lucke habe „mit seiner bürgerlichen Fassade den Weg der AfD zur menschenverachtenden und rassistischen Partei geebnet. So ein Mensch gehört an keine Universität, und speziell die Universität Hamburg kann auf seine Rückkehr getrost verzichten“, teilte der Erste Vorsitzende des Asta, Karim Kuropka, in einer Stellungnahme mit.
Lucke habe mit der AfD „ein Monster“ geschaffen und sich anschließend aus der Verantwortung verzogen, klagte der Referent für Antidiskriminierung des Asta, Niklas Stephan. Mit der Partei hätten heute auch Universitäten zu kämpfen. Insbesondere kritische Wissenschaftsansätze wie Queer- und Gender Studies oder die Klimaforschung gerieten durch sie ins Fadenkreuz der Rechten.
Universitätsleitung will sich nicht äußern
Der Wirtschaftswissenschaftler Lucke war 2013 einer der Mitgründer der AfD. 2014 hatte er sich von der Universität Hamburg beurlauben lassen und war als Abgeordneter ins Europaparlament gewechselt. Ein Jahr später verließ er die Partei wegen Richtungsstreitigkeiten. Seine anschließend gegründete Allianz für Fortschritt und Aufbruch konnte bei der vergangenen Europawahl nur 0,1 Prozent der Stimmen erringen.
Eine Universitätssprecherin äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, das Präsidium dürfe und wolle sich nicht zu der politischen Vergangenheit Luckes äußern. Strenggenommen kehre Lucke auch nicht zurück, da er seine Professur nicht verlassen habe. „Er war lediglich beurlaubt, wozu die Universität verpflichtet ist.“ Ab dem kommenden Wintersemester soll Lucke wieder Lehrveranstaltungen abhalten. (ag)