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Sea-Watch will Rackete-Spenden teilen: „Alan Kurdi“ bringt erneut Migranten nach Europa

Sea-Watch will Rackete-Spenden teilen: „Alan Kurdi“ bringt erneut Migranten nach Europa

Sea-Watch will Rackete-Spenden teilen: „Alan Kurdi“ bringt erneut Migranten nach Europa

Flüchtlinge  auf dem Mittelmeer
Flüchtlinge  auf dem Mittelmeer
Flüchtlinge auf dem Mittelmeer (Archivbild): Sollen nach Malta Foto: picture alliance / AP Photo
Sea-Watch will Rackete-Spenden teilen
 

„Alan Kurdi“ bringt erneut Migranten nach Europa

Die deutsche Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Eye hat mit ihrem Schiff „Alan Kurdi“ erneut Migranten im Mittelmeer aufgenommen. Unterdessen haben die deutschen Flüchtlingshelfer von Sea-Watch angekündigt, die gesammelten Spenden für ihre Kapitänin Carola Rackete mit anderen Organisationen zu teilen.
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VALLETTA. Die deutsche Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Eye hat mit ihrem Schiff Alan Kurdi erneut Migranten im Mittelmeer aufgenommen. Die Crew habe am Montag abend 44 vorwiegend männliche Personen an Bord genommen, teilte die Organisation mit. „Die Menschen gaben an, schon seit Samstag unterwegs zu sein. Auf See sei ihnen der Treibstoff ausgegangen.“

Die Einwanderer seien auf einem Holzboot unterwegs gewesen und von dem privaten Suchflugzeug „Colibri“ ausgemacht worden. „Ein Schiff der maltesischen Marine ist nun auf dem Weg, um sie von der Alan Kurdi zu übernehmen und an Land zu bringen“, schrieb Sea-Eye auf Twitter. Die Organisation werde anschließend erneut aufbrechen, um nach Flüchtlingen im Mittelmeer Ausschau zu halten.

Erst am Wochenende hatte die Alan Kurdi 65 Migranten an maltesische Behörden übergeben. Zuvor war hatte die Mannschaft versucht, die Passagiere nach Italien zu bringen, wo ihnen jedoch das Einlaufen in einen Hafen verboten worden war. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte an, bis zu 40 der am Wochenende auf Malta gelandeten Einwanderer in Deutschland aufzunehmen.

EU-Kommissar für vorläufigen Verteilmechanismus

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos forderte in der Welteinen vorläufigen Mechanismus zur Verteildung der Bootsflüchtlinge auf die EU-Mitgliedsstaaten. „Die Herausforderungen der Migration können nicht nur in der Verantwortung von Italien und Malta liegen, nur weil sich diese Staaten am Mittelmeer befinden“, sagte Avramopoulos. Situationen wie im Fall der Alan Kurdi oder der Sea-Watch 3 müßten verhindert werden.

Unterdessen haben die deutschen Flüchtlingshelfer von Sea-Watch angekündigt, die gesammelten Spenden für ihre Kapitänin Carola Rackete mit anderen Hilfsorganisationen zu teilen. „Es wird ein Gremium gebildet, weil wir das Geld möglichst effektiv für die Seenotrettung einsetzen wollen, nicht nur für Sea-Watch, sondern wir wollen gemeinsam schauen, wo es am dringendsten gebraucht wird“, sagte Sprecher Ruben Neugebauer laut der Nachrichtenagentur dpa.

Eineinhalb Millionen Euro Spenden für Rackete

Italienische Behörden ermitteln gegen die in Niedersachsen lebende 31jährige unter anderem, weil sie mit dem Schiff Sea-Watch 3unerlaubt in den Hafen von Lampedusa eingefahren war. Dabei hatte sie auch ein Boot der italienischen Finanzwache mit fünf Beamten an Bord gerammt.

Nach ihrer Festnahme riefen unter anderem die Fernsehmoderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf zu einer Spendenaktion auf. Bislang kamen fast eine Million Euro zusammen. Eine Spendenkampagne in Italien sammelte rund 440.000 Euro. Die wohlwollenden Äußerungen von führenden deutschen Politikern wie Außenminister Heiko Maas (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über das Verhalten Racketes hatten zu diplomatischen Verstimmungen mit Rom geführt.

Weidel: „Dürfen uns nicht weiter erpressen lassen“

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel kritisierte am Dienstag die Alan Kurdials „Wassertaxi“, die die EU erpresse. „Auch diesmal wird die Freude verhalten sein, wiederholt Migranten auf die europäischen Länder zu verteilen, die mutmaßlich ohne jeden Asylgrund einreisen.“

Weidel forderte: „Europa muß endlich Kante gegen die Berufsschlepper zeigen, statt sich von Nichtregierungsorganisationen erpressen zu lassen!“(ls)

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer (Archivbild): Sollen nach Malta Foto: picture alliance / AP Photo
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