DÜSSELDORF. Der WDR hat die Einladung des rheinland-pfälzischen AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden, Uwe Junge, in die ARD-Talksendung „hart aber fair“ verteidigt. „Beim aktuellen Thema war die größte Oppositionspartei im Bundestag von besonderer Relevanz. Und Herr Junge wiederum ist als Vorsitzender eines Landesverbands eine relevante Person innerhalb seiner Partei“, sagte eine Sendersprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Das Thema der Sendung war: „Aus Worten werden Schüsse: Wie gefährlich ist rechter Haß?“ In sozialen Medien war der Vorwurf laut geworden, die Öffentlich-Rechtlichen würden Vertretern rechter Positionen zu viel Raum geben.
Die Einladung Junges hatte bereits im Vorfeld der Sendung für Aufregung gesorgt. Die ARD hatte auf Twitter mitgeteilt, AfD-Vertretern „kein Forum für ihre Zwecke“ bieten zu wollen.
Sendung soll Fall für WDR-Rundfunkrat werden
Kurz darauf entschuldigte sich die Leiterin der ARD-Zuschauerredaktion, Sabine Knott, für die Aussage und betonte, die Stellungnahme sei nicht mit der Redaktion von „hart aber fair“ abgestimmt gewesen. Für alle Parteien würden die gleichen Standards gelten.
Dieser Tweet war leider nicht mit der Redaktion von @Hartaberfair abgestimmt. Dafür entschuldigen wir uns. Wir betonen, dass bei uns für alle Parteien dieselben Standards gelten.
Sabine Knott, Leiterin der Zuschauerredaktion Das Erste— Das Erste (@DasErste) 1. Juli 2019
Die Sendung mit Junge könnte ein Nachspiel vor dem WDR-Rundfunkrat haben. Die Geschäftsführerin des Kontrollgremiums, Claudia Reischauer, äußerte, sie sei sicher, daß über die Ausgabe von „hart aber fair“ während der Sitzung des Rates gesprochen werde. Auch WDR-Intendant Tom Buhrow werde daran teilnehmen. (ag)