AACHEN. Die Polizei Aachen hat Landwirten geraten, die von Demonstranten verursachten Flurschäden während der Kundgebungen im rheinischen Braunkohlerevier anzuzeigen. Am Wochenende hatte es rund um den Tagebau Garzweiler mehrere Demonstrationen gegeben, dabei überquerten die Braunkohlegegner Felder, blockierten Schienen und stürmten das Abbaugelände, meldete der WDR.
Während der #EndeGelaende-Demonstrationen ist es zu zahlreichen Flurschäden auf Feldern ortsansässiger #Landwirt|e gekommen. Zur Wahrung von Schadensersatzansprüchen empfehlt die Polizei, Strafanzeige bei der #Polizei zu erstatten. #Aachen pic.twitter.com/Cl0xOj4LUi
— Polizei NRW AC (@Polizei_NRW_AC) 23. Juni 2019
Unter anderem der Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus für Klima- und Umweltschutz, Georg Kössler, verteidigte das Verhalten der Klimaschützer. Das Anliegen der Kundgebungsteilnehmer sei wichtiger als die Ernte der Landwirte, schrieb er auf Twitter.
Deine Möhren sind nicht wichtiger als unser Klima. Sorry.
— Georg P Kössler (@GYGeorg) 23. Juni 2019
Am Sonntag endeten die dreitägigen Proteste im Rheinland. Insgesamt rund 6.000 Personen beteiligten sich laut der Nachrichtenagentur dpa an der Blockade des Tagebaus. Am Freitag waren 40.000 Teilnehmer zu der „Fridays for Future“-Demonstration nach Aachen gekommen.
Innenminister Reul lobt Besonnenheit der Polizei
Bei dem Sturm auf das Gelände des Braunkohle-Tagebaus wurden 15 Polizisten verletzt, als die Demonstranten Polizeiketten durchbrachen. Nach insgesamt 48 Stunden war der Bereich wieder geräumt. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) kritisierte die Blockaden. „Einerseits hehre Ziele in einem Aktionskonsens verkünden und sich dann daran nicht halten, ist entlarvend.“ Zugleich lobte er den professionellen und besonnenen Einsatz der Polizei.
Unterdessen drangen am Montag morgen erneut militante Braunkohle-Gegner in den Tagebau ein. Die sieben Frauen besetzten einen Schaufelradbagger und sorgten so dafür, daß der Betrieb eingestellt wurde. (ag)