BREMEN. Die AfD hat mehrere Wahlkampfveranstaltungen in Bremen nach Drohungen abgesagt. Der türkische Betreiber des Veranstaltungssaals war nach Angaben der AfD mit dem Tod bedroht worden, woraufhin er beschlossen habe, nicht mehr an die Partei zu vermieten.
In dem Saal sollte am 11. Mai AfD-Chef Alexander Gauland auftreten, teilte ein Parteisprecher mit. Für den 24. Mai war die Abschlußveranstaltung für den Bürgerschaftswahlkampf mit dem AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen geplant. „Der Gesinnungsterror hierzulande nimmt immer üblere Formen an. Die Linksextremisten werden von Tag zu Tag skrupelloser“, sagte Meuthen.
Die Bremer Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag, sie habe Ermittlungen aufgenommen. Wie ein Behördensprecher dem Radio-Bremen-Magazin „buten und binnen“ bestätigte, erhielt der Saalbetreiber zwei Drohanrufe. Der erste Anrufer habe gefragt: „Haben Sie sich das gut überlegt?“ Der Zweite soll angekündigt haben, es werde zu Eskalationen kommen, wenn die AfD-Veranstaltung wie geplant stattfinde. „Da jetzt eine Morddrohung rein zu interpretieren, halte ich für gewagt“, ergänzte der Sprecher.
Fünf Monate lang einen Veranstaltungsort gesucht
Wie der AfD-Bundestagsabgeordnete und Bremer Landessprecher Frank Magnitz erläuterte, habe seine Partei fünf Monate lang einen Veranstaltungsort gesucht und bis auf das Deniz Saray Event Center durchweg Absagen bekommen. Magnitz erstattete indes am Donnerstag Anzeige wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen eine unbekannte Frau. Die etwa 25 Jahre alte Radfahrerin bespuckte den Politiker im Vorbeifahren und flüchtete anschließend.
Bereits am Wochenende war die 28 Jahre Bremer Kandidatin für die EU-Parlamentswahl, Natascha Runge, von zwei Männern attackiert worden. Wie die Polizei mitteilte, sprachen die beiden mutmaßlichen Täter die 28 Jahre alte Politikerin an, als sie zusammen mit zwei Wahlhelferinnen Plakate anbrachte. Einer von ihnen versetzte der Frau einen Tritt gegen den Bauch.
Linksextremisten haben anläßlich der EU-Parlamentswahl am 26. Mai zum „Antifaschistischen Aktionsmonat“ gegen die AfD aufgerufen. Ihr Wahlkampf solle, wo immer es gehe sabotiert und erschwert werden. „Informiert euch, wo Wahlkampfstände sind und stattet ihnen einen Besuch ab! Seid sichtbar und zeigt, daß die AfD ihre menschenverachtende Politik nicht entspannt über die Bühne bringen kann! Bringt euch mit euren eigenen Ideen ein: vielfältig und kämpferisch“, heißt es in dem Aufruf des Bündnisses „Kein Raum der AfD“. (ls)