ROM. Papst Franziskus hat an die europäischen Regierungen appelliert, Flüchtlinge auf Schiffen im Mittelmeer „einen sicheren Hafen“ zur Verfügung zu stellen. Es gehe darum „konkrete Solidarität“ mit den 49 Einwanderern zu zeigen, die sich derzeit an Bord der Schiffe Sea Watch 3 und Sea Eye befinden, sagte Franziskus am Sonntag nach dem Angelus-Gebet im Vatikan.
Sowohl Malta als auch Italien haben sich bisher geweigert, die Flüchtlinge aufzunehmen. „Diese Angelegenheit könnte einen Präzedenzfall schaffen, deswegen sollten wir wachsam sein“, sagte Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat. Man könne nicht „Weihnachtsmann spielen“, wie das Kritiker von Maltas Asylpolitik täten. Es gelte einen Ausgleich zwischen Humanität und nationaler Sicherheit zu finden.
Zuvor hatten bereits Politiker von SPD und Linkspartei die Aufnahme der Flüchtlinge von der Sea Watch 3 gefordert. Der Vize-Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Tobias Pflüger, verlangte bei einem Besuch an Bord des Schiffes, daß die Flüchtlinge „endlich aufgenommen werden“. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe geißelte – ebenfalls vom Schiff aus – die Weigerung Italiens und Maltas, die Migranten an Land zu lassen. (tb)