HANNOVER. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den privaten Flüchtlingshelfern im Mittelmeer den Rücken gestärkt. „Ihr habt unsere volle Unterstützung“, sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister am Mittwoch abend zu Mitgliedern der Organisation „Jugend Rettet“ anläßlich der Filmvorführung von „Juventa“ in Hannover. Der Film handelt über die Flüchtlingshelfer auf dem Schiff „Juventa“ im Mittelmeer.
„Für mich seid ihr Helden“, lobte Meister laut einem Bericht der evangelischen Nachrichtenagentur epd. Ihr Handeln habe ihn „unglaublich beeindruckt“. Für einige wenige Menschen seien die „privaten Seenotretter“ zwar Kriminelle und der großen Mehrheit in Deutschland sei deren „Rettungsarbeit“ sogar „scheißegal“, beklagte Meister. Gesellschaftliche Veränderungen gingen aber oft von nur einem kleinen Kreis engagierter Menschen aus.
Kritik an der Zeit
In Deutschland gebe es mittlerweile den gefährlichen Trend, über das Für und Wider der privaten Flüchtlingshilfe im Mittelmeer zu debattieren – selbst in Zeitungen wie der Zeit. Das sei ein „Alarmsignal“, warnte Meister. Damit würden die zentralen Werte der Bundesrepublik in Frage gestellt. „Unser Grundrechtekatalog darf nicht ausgehöhlt werden“, betonte der Landesbischof.
Bereist im Juli hatte sich die EKD hinter die Flüchtlingshelfer gestellt. Der Vorwurf, ihre Anwesenheit verleite die afrikanischen Einwanderer zu der gefährlichen Überfahrt, sei „eine dreiste, infame Behauptung“, sagte der Vorsitzende der EKD-Kammer für Migration und Integration, Manfred Rekowski. (krk)